Archivbild, 24.07.2025: Die Notunterstandshütte der Bergwacht Ramsau am Watzmann-Hocheckgipfel
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Die Notunterstandshütte der Bergwacht Ramsau am Watzmann-Hocheckgipfel
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Die Notunterstandshütte der Bergwacht Ramsau am Watzmann-Hocheckgipfel

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Schutzhütte am Watzmann schon wieder beschädigt

Schutzhütte am Watzmann schon wieder beschädigt

Unbekannte haben erneut die Notunterstandshütte am Watzmann-Hocheckgipfel beschädigt. Es ist dort bereits der vierte Schaden in diesem Jahr. Die Polizei ermittelt. Zuletzt gab es immer wieder Meldungen über Vandalismus in den Bergen.

Unbekannte haben die Notunterstandshütte der Bergwacht Ramsau am Watzmann-Hocheckgipfel schwer beschädigt. Es ist nicht der erste Fall von Sachbeschädigung an der Hütte, die im Notfall Bergsteigern und der Bergwacht Schutz bieten soll. Das Ganze reiht sich ein in eine lange Liste von dokumentiertem Vandalismus in den Bergen.

Wand zu Lagerraum der Bergwacht durchbrochen

Ein Bergsteiger hatte am vergangenen Mittwoch den Schaden an der Hütte entdeckt und die Bergwacht informiert. Unter anderem war eine aus Holz bestehende Wand zwischen dem öffentlich zugänglichen Schutzraum und dem abgesperrten Notlagerraum der Bergwacht gewaltsam durchbrochen worden. Bei aufwändigen Rettungsaktionen am Watzmanngrat dient die Hütte als Materialdepot für die Bergwacht. Die zuständige Grenzpolizeiinspektion Piding sowie die Bergwacht informierten die Öffentlichkeit am Samstag über die Sachbeschädigung.

Notunterstandshütte immer wieder Ziel von Vandalen

Die Beschädigung ist nicht die erste an der Notunterstandshütte. Die Grenzpolizeiinspektion Piding spricht von mindestens vier Beschädigungen in jüngerer Vergangenheit. Bergwacht-Bereitschaftsleiter Michael Renner bezeichnet den nun stattgefundenen Vandalismus als "traurigen Höhepunkt". Er mache sich Sorgen um die Substanz der Nothütte, die in der Vergangenheit bereits mehrfach bei widrigen Witterungsverhältnissen Leben gerettet habe.

Den jüngsten Schaden schätzt die Polizei auf 300 bis 400 Euro. Ein erster Reparaturversuch und die Schadensaufnahme durch die Polizei scheiterten am Samstag, da wegen des starken Höhenwinds kein Hubschrauber die Hütte anfliegen konnte. Die Grenzpolizeiinspektion Piding bittet um sachdienliche Hinweise zu möglichen Tätern.

DAV: Vandalismus in den Bergen nimmt zu

Der Vandalismus in den Bergen nimmt laut dem Deutschen Alpenverein (DAV) generell zu, auch auf Berghütten zu. "In den Winterräumen stehen oft Kassen, in die man die Übernachtungsgebühr reinwirft, die wurden auch schon öfter aufgebrochen", sagte DAV-Sprecher Julian Rohn BR24 im Mai im Rahmen einer Recherche. "Weiterer Vandalismus ist das Bekleben von Gipfelkreuzen und vor allem auch Wegweisern mit sämtlichen Aufklebern, die man sich so vorstellen kann." Was zunächst harmlos klingt, kann für Orientierungslose oder Erschöpfte zur echten Gefahr werden, weshalb Ehrenamtliche des DAV die Schilder wieder freikratzen.

Grundsätzlich zieht Vandalismus am Berg oft einen enormen Aufwand und hohe Kosten nach sich, die dann meist von der Gemeinschaft der DAV-Mitglieder getragen werden müssen.

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