Polizisten kontrollieren Schlauchbootfahrer an der Isar
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Sommer, Sonne, Schlauchboot: Die Polizei auf Isar-Streife

Sommer, Sonne, Schlauchboot: Die Polizei auf Isar-Streife

Das Isartal gilt als optimales Erholungsgebiet. Besonders beliebt: Schlauchbootfahrten. Doch es gibt einiges zu beachten. Deswegen führt die Polizei Schlauchbootkontrollen durch. Was übertrieben klingen mag, hat einen ernsten Hintergrund.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Sie gilt als wunderschönes Naherholungsgebiet im Süden von München: Die Isar. Im Sommer sind dort Schlauchboottouren besonders beliebt. Doch was viele nicht wissen: Auf der Isar herrschen strikte Regeln. Aus diesem Grund führt die Polizei dort immer wieder Kontrollen durch.

Alkoholkontrolle: Auch Bootsfahrer müssen pusten

So auch an diesem sommerlich-warmen Nachmittag an der Schlauchboot-Ausstiegstelle am Isarwehr in Baierbrunn. In der Ferne nähert sich ein Kajak, zwei Personen rudern darin Richtung Ufer. Die Bootsanlegestelle ist der letzte Ausstiegspunkt vor dem Wehr. Hier müssen alle Bootsfahrer den Fluss verlassen, um ihr Kajak dann zum anderen Arm der Isar zu tragen, der ein paar hundert Meter entfernt fließt. Soweit der Plan, doch was die beiden Kajakfahrer nicht wissen: Gleich werden sie in ein Alkoholmessgerät der Münchner Polizei pusten müssen.

Alkoholgrenze wie beim Autofahren

Denn: Egal ob Schlauchboot- oder Kajakfahrer – für jede Person, die auf der Isar unterwegs ist, gilt eine Alkoholgrenze. Wer 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut hat, zahlt 150 Euro; ab 1,1 Promille sind sogar 250 Euro Bußgeld fällig. Noch dazu ist die Bootsfahrt dann erst mal zu Ende. Angst um den Führerschein oder Punkte in Flensburg braucht man aber nicht haben. Die Regeln, die auf der Isar rund um München gelten, sind die des Landkreises und der Stadt.

Vergangenes Jahr ertranken mehrere Menschen in der Isar

Die Regeln sind aber keinesfalls übertrieben, findet Polizeihauptkommissar Jörg Greiner. Greiner ist Leiter der hier zuständigen Polizeiinspektion 32. Die Kontrollaktion sei für ihn nicht nur ein dienstliches, sondern auch ein persönliches Anliegen, erklärt er im Gespräch.

Im vergangenen Sommer sind in seinem Zuständigkeitsbereich der Isar drei Menschen ertrunken, das habe ihn sehr betroffen gemacht, so der Polizeihauptkommissar. Deswegen möchte er die Schlauchbootfahrer sowohl auf die Regeln, aber mehr noch auf die Gefahren, die in der Isar lauern, sensibilisieren.

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Polizeihauptkommissar Jörg Greiner von der Polizeiinspektion 32

Während Greiner spricht, haben zwei Polizeibeamte die beiden Kajakfahrer, die mittlerweile an der Schlauchboot-Ausstiegsstelle angelandet sind, in Empfang genommen und das Alkoholmessgerät gezückt. Bevor es so weit ist, prüfen die Beamten allerdings noch andere Dinge ab.

Auch Naturschutz sollte beachtet werden

So dürfen Bootsfahrer auf der Isar keine Glasflaschen dabeihaben. Musik über Bluetooth-Lautsprecher oder ähnliche Verstärker sind ebenfalls verboten. Zudem müssen Kinder bis acht Jahre und Nichtschwimmer Rettungswesten tragen.

Auch der Naturschutz muss beachtet werden. Entlang der Isar gibt es Kiesbänke, auf denen seltene Vogelarten wie Flussläufer und Flussregenpfeifer brüten. Deswegen sind Kiesbänke für Bootsfahrer tabu. Sie könnten die Nester der Vögel übersehen und zertreten – oder brütende Vögel verscheuchen.

Floßrutschen sind für Boote verboten: Lebensgefahr

Ganz wichtig sei es zudem, rechtzeitig vor Wehren an der Isar an Land zu fahren, erklärt Polizeihauptkommissar Greiner. Zwar gebe es an vielen Isarwehren Floßrutschen, die seien aber nur für große Holzflöße gedacht. Schlauchboote oder Kajaks hätten dort nichts zu suchen.

Grund sind die Wasserwalzen am Ende der Rutschen. Die würden zwar von außen nicht so aussehen, dennoch wenn das Gummiboot dort hineingerate, werde es unter Wasser gezogen und tauche oft erst nach Stunden wieder auf, so Greiner. Selbst könne man sich aus den Wasserwalzen nicht befreien, dazu müsse dann die Freiwillige Feuerwehr ausrücken.

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Kajakfahrerin pustet in ein Alkoholmessgerät

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