Der neue Eberhofer-Film ist abgedreht – fast alle Außenaufnahmen wurden wieder im niederbayerischen Frontenhausen gemacht. Allerdings waren die Dreharbeiten zu "Steckerlfischfiasko" praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. BR24 durfte am letzten Drehtag kurz dabei sein.
Ausnahmezustand im "echten Niederkaltenkirchen"
Vier Wochen lang herrschte wegen der Dreharbeiten wieder Ausnahmezustand im rund 4.500 Einwohner zählenden Frontenhausen nahe der Stadt Dingolfing. Teile des Ortes mussten immer wieder komplett abgeriegelt, Plätze und Straßen für die Dreharbeiten gesperrt werden. Kein Problem, sagt Bürgermeister Franz Gassner: "Diese Sperrungen nehmen wir gerne in Kauf. Wir sind nach wie vor sehr stolz. Wenn man irgendwo in der Welt sagt, wir sind aus Niederkaltenkirchen, das kennt dann jeder."
Ihren echten Ortsnamen haben sie zwar behalten. An den Ortseingängen steht: Frontenhausen. Darunter jedoch – in großen Lettern: "Das echte Niederkaltenkirchen".
Filmtouristen in Frontenhausen: "Ein Geben und Nehmen"
Jahr für Jahr zieht das Tausende Filmtouristen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie wollen die Orte sehen, an denen die Eberhofer-Filme spielen: den Eberhofer-Kreisverkehr am Ortseingang, das "Haus von der Susi" und die XXL-Leberkässemmel sind dabei Pflicht.
Es gibt sogar organisierte Busreisen in das "echte Niederkaltenkirchen". Für die vielen Individual-Filmtouristen führt ein Audioguide zu den wichtigsten Schauplätzen. "Es sind jeden Tag Filmtouristen da, vor allem in den Ferien. Man sieht sie auch mit Kamera bewaffnet und der Leberkässemmel in der Hand", so der Bürgermeister. Der Ort profitiert vom Filmtourismus – die Filme von der spektakulär unspektakulären Kulisse. "Es ist ein Geben und Nehmen", sagt Gassner.
Dreharbeiten quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Dazu gehört auch, dass der Drehzeitpunkt geheim bleiben muss. Sonst würden zu viele Schaulustige gleichzeitig in den kleinen Ort kommen – und die Dreharbeiten behindern.
BR24 durfte am letzten Tag dennoch einen Blick auf das Filmset werfen und mit den Protagonisten sprechen. Und es ist bei den Dreharbeiten wie im Film: Sebastian Bezzel als Dorfpolizist Franz Eberhofer sitzt gerade konzentriert beim Interview, neben ihm der Constantin-Film Co-Produzent der erfolgreichen Eberhofer-Filme. Dann quietscht eine Türe und sein Kumpel Simon Schwarz alias Rudi Birkenberger platzt aus Versehen hinein. Sebastian Bezzel ist ein wenig genervt und zugleich amüsiert: "Es ist immer so, egal wo ich auf der Welt bin: Wenn ich sage Simon, dann geht irgendwo eine Tür auf und Simon kommt raus." Simon Birkenberger meint dazu lakonisch "immer unterschiedlich, aber er kommt raus".
Drei Jahre ohne neuen Eberhofer-Film
Der Dreh in Frontenhausen ist inzwischen geschafft. Auf den Kinostart des zehnten Eberhofer-Films müssen die Fans allerdings noch warten: "Steckerlfischfiasko" startet am 13. August 2026 in den deutschen Kinos.
Drei Jahre lang wurde kein neuer Eberhofer-Film mehr gedreht – eine so lange Pause zwischen den Filmen gab es noch nie. 2013 startete der erste Eberhofer-Kinofilm "Dampfnudelblues". Die Filme um den kauzigen Dorfpolizisten Eberhofer haben ein Millionenpublikum in die Kinos gelockt und zählen zu den größten Erfolgen der jüngeren deutschen Kinogeschichte.
"Analoge Konterrevolution"
Schauspieler Sebastian Bezzel hat für den großen Publikumserfolg inzwischen eine Erklärung: "Das ist die analoge Konterrevolution, unsere Filme. Wenig Computer, es ist nicht alles immer ganz so perfekt, es ist sehr weit weg von KI (Künstlicher Intelligenz)." Auch Simon Schwarz sieht in dem Erfolg der Eberhofer-Filme eine "Sehnsucht nach analogen Zeiten" bei den Menschen: "Wir haben wahrscheinlich was gefunden, wo vieles zusammenspielt. Viele Wünsche, die die Leute haben, wie: Entschleunigung."
Um was geht es in "Steckerlfischfiasko"?
Im neuen Film steht im Mittelpunkt der Ermittlungen von Dorfpolizist Franz Eberhofer und seinem Kumpel Rudi Birkenberger: Der tot auf dem Golfplatz aufgefundene Steckerlfischkönig von Niederkaltenkirchen. Und so ganz nebenbei kandidiert Eberhofers Freundin Susi als Bürgermeisterin in Niederkaltenkirchen.
Die Vorlage stammt wie immer aus der Buch-Bestsellerreihe von Rita Falk. Regisseur Ed Herzog versammelte für die Verfilmung wieder die bewährten Darsteller rund um Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Eisi Gulp und viele mehr.
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