Nach jahrzehntelanger Planung und erbitterten Diskussionen ist am Freitag der erste Spatenstich für die umstrittene Umgehungsstraße von Oberkotzau bei Hof gesetzt worden. Sie soll die Ortsdurchfahrt entlasten.
"Eine der am stärksten belasteten Staatsstraßen in Bayern"
Laut dem Staatlichen Bauamt Bayreuth sei die Straße mit täglich rund 10.450 Fahrzeugen eine der am stärksten belasteten Staatsstraßen in Bayern. Diese Zahlen werden von Gegnern angezweifelt. Sie versuchen, den rund 60 Millionen teuren Straßenbau mit einem zweiten Bürgerentscheid zu stoppen.
Aktuell läuft vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth das Verfahren, ob ein solcher Bürgerentscheid zulässig sei. In einem ersten Entscheid vor drei Jahren hatte eine Mehrheit von 54 Prozent für den Straßenbau gestimmt.
Planfeststellungsbeschluss zwei Mal beklagt, aber zwei Mal gehalten
Natürlich sei der eine oder die andere nicht gerade begeistert, wenn sich eine neue Straße durch die Landschaft ziehe, sagte der Leiter des Staatlichen Bauamts Bayreuth, Uwe Zeuschel, beim Spatenstich für die Ortsumgehungsstraße am Freitag. Der Bauamtschef betonte, dass gegen ein solches Infrastrukturprojekt Einspruch eingelegt werden könne. Es sei jedoch ein Planfeststellungsverfahren gelaufen, das sei sozusagen die Baugenehmigung, so Zeuschel. Der Planfeststellungsbeschluss für die Straße sei von der Regierung von Oberfranken 2014 erlassen worden. Er sei vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth von den Gegnern des Projekt und dann vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in zweiter Instanz beklagt worden. Letztendlich sei alles geprüft worden. Letztendlich habe der Planfeststellungsbeschluss bis heute gehalten, betonte Bauamtschef Zeuschel.
Gegner kritisieren Kostensteigerung und Flächenverbrauch
Damals standen aber noch Baukosten von 14 Millionen Euro im Raum. Zusätzlich zur enormen Kostensteigerung kritisieren die Gegner auch den Flächenverbrauch. Für die 5,6 Kilometer lange Umgehung sind sieben Brücken geplant, die bis zu 15 Meter hoch sein sollen. Nach der aktuellen Planung soll die Umgehungsstraße in sechs Jahren fertiggestellt. Dass das 60 Millionen Euro treuere Projekt als zu kostspielig. Die Summe sollte man lieber in günstige ÖPNV-Tickets investieren, so die Gegner.
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