Vor rund vier Wochen ist bei einer Baustelle im Münchner Stadtteil Trudering ein Baukran umgekippt und in die Lücke zwischen zwei Wohnhäuser gefallen. Verletzt wurde niemand. Das Polizeipräsidium München ermittelt derzeit, wie es zu dem Vorfall kommen konnte.
Der über 15 Meter hohe Kran, der vom Boden aus gesteuert wird, war wohl während eines Materialtransports umgestürzt. Der Ausleger kippte bis auf die gegenüberliegende Straßenseite und krachte in einen Vorgarten. Nach dem Vorfall waren drei Arbeiter zunächst geflohen. Mittlerweile haben sich der Kranführer und zwei andere Bauarbeiter bei der Polizei gemeldet.
Polizei vermutet Manipulation des Krans
Warum der Baukran umgekippt ist, ist weiter unklar. "Normalerweise sind Baukräne werkseitig technisch, elektronisch so gesichert, dass sie nicht umkippen können. Weswegen wir als Polizei aktuell von einer Manipulation an den Sicherungseinrichtungen ausgehen", sagte Tamara Djukaric, Sprecherin des Polizeipräsidiums München.
Ermittlungen gegen den Kranführer
Dass ein Kran umstürze, passiere in München äußerst selten, so Djukaric. Die Polizei ermittelt derzeit gegen den Kranführer wegen eines Vergehens der Baugefährdung. Eine Ermittlung wegen Unfallflucht wie im Straßenverkehr gibt es bei Bauarbeiten nicht.
Stundenlang kein Strom für Anwohner
Der Kranausleger hatte offenbar eine Hauswand und Garage gestreift sowie eine Stromleitung abgerissen. Mehrere Haushalte waren dadurch stundenlang ohne Strom. Die Polizei geht von einem Sachschaden von über 100.000 Euro aus. Die Gutachten dazu laufen noch.
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