Nachdem vergangene Woche Mittwoch Räume des Klinikums Deggendorf und der angeschlossenen Versorgungszentren von der Kriminalpolizei durchsucht worden waren, hat die Klinik selbst jetzt neue Details bekanntgegeben.
Landrat: Alle Mitarbeitenden bekommen weiter ihr Gehalt
Wie Bernd Sibler, der Landrat von Deggendorf, in einer Pressemitteilung des Krankenhauses zitiert wird, wurden externe Experten hinzugezogen, um die wirtschaftliche Situation zu überprüfen. Sowohl beide Wirtschaftsprüfunternehmen als auch die Bayerische Krankenhausgesellschaft hätten demnach bestätigt, dass aktuell keine insolvenzrechtlichen Maßnahmen nötig seien. Außerdem würden alle Mitarbeiter weiterhin normal bezahlt.
Das Donauisar-Klinikum könne darüber hinaus gar nicht insolvent gehen, da es unter öffentlicher Trägerschaft steht und nicht wie ein privates Unternehmen strukturiert ist, heißt es.
Neue Vorständin ab Jahreswechsel
Ab 1. Januar 2026 wird Amelie Becher als Vorständin alle zukünftigen Entscheidungen treffen, sie wurde bereits im Mai 2025 gewählt. Die nahtlose Weiterführung des Betriebs ist laut Pressemitteilung damit gesichert.
Wie in der Mitteilung weiter aufgeführt wird, wird das Donauisar-Klinikum 2025 zwar ein negatives Jahresergebnis aufweisen, das Ergebnis sei nach derzeitigen Entwicklungen aber "besser als erwartet".
Klinikum: Baumaßnahmen waren notwendig
Die Verbindlichkeiten in Millionenhöhe seien unter anderem mit etlichen Bauvorhaben zu erklären, die für die optimale Versorgung der Patienten realisiert wurde. Dazu gehören unter anderem der Neubau eines Hubschrauberlandeplatzes, neue Operationssäle und Sterilisationseinheiten sowie die Neugeborenen-Intensivstation und die Kinderambulanz. Laut Mitteilung waren alle diese Baumaßnahmen notwendig, da Sanierungsbedarf bestand.
Grund der Durchsuchungen im November
Die Durchsuchung am 26. November hatte die Staatsanwaltschaft Landshut veranlasst. Wie eine Sprecherin mitteilte, wird wegen des Anfangsverdachts von Insolvenzdelikten, Untreue und Vorenthalten von Arbeitsentgelt im Zusammenhang mit dem Klinikum Deggendorf und seinen Tochtergesellschaften ermittelt. Das Verfahren richte sich derzeit gegen eine einzige Person.
Auch die Pressestelle des Donauisar-Klinikums Deggendorf bestätigte letzte Woche die Durchsuchungen auf BR24-Anfrage. Laut einer Sprecherin waren von der Aktion neben dem Deggendorfer Klinikum auch die DIK Service GmbH, die MVZ Klinikum Deggendorf GmbH, die MVZ Landau an der Isar GmbH und die MVZ DONAUISAR Klinikum Dingolfing GmbH betroffen.
Die medizinische Versorgung sei jedoch zu keiner Zeit beeinträchtigt gewesen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
