Die Notunterstandshütte am Watzmann-Hocheck ist eine Zufluchtsstätte für Bergsteiger in den Berchtesgadener Bergen. Unbekannte hatten sie in diesem Jahr bereits mehrmals verwüstet - nun schon wieder.
Neue Beschädigungen entdeckt
An Allerheiligen hatte ein Hubschrauber Polizeibergführer und Helfer der Bergwacht mit Material an der Hütte abgesetzt, die auf mehr rund 2.650 Meter Höhe liegt. Sie sollten die Sachbeschädigungen in der Notunterkunft begutachten und beheben, die Ende Oktober festgestellt wurden.
Diesmal lag rund 15 Zentimeter Schnee im Vorraum. Anscheinend hatten die letzten Benutzer vergessen, die Türe zu schließen. Außerdem bemerkten die vier Einsatzkräfte neue Schäden: Ein Vorhängeschloss, das den Zugang zum Hauptraum und dem Materialdepot der Bergwacht sicherte, war defekt und ließ sich nicht mehr öffnen. Unbekannte hatten offenbar versucht, es mit Eispickel und Steigeisen aufzubrechen. Bei einem Noteinsatz wäre die Bergwacht nicht an ihr dort deponiertes Hilfsmaterial gekommen, so die Polizei.
Bergwacht: "Massive mutwillige Gewalt"
An der Westseite war zudem ein Fenster eingeschlagen, Regen und Schnee konnten dadurch in die Hütte eindringen. Die darunter befindliche Holzwand sei dadurch bereits arg in Mitleidenschaft gezogen worden, heißt es. Die Schäden konnten bei dem Einsatz am Samstag nur notdürftig repariert werden. Wann die Vandalen in der Hütte waren, ist nicht bekannt.
"Da all die Schäden durch massive mutwillige Gewalt entstanden sind, vermuten wir die gleichen Täter dahinter", erklärt Bereitschaftsleiter Michael Renner. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Hütte wiederholt beschädigt
Die Notunterstandshütte habe in der Vergangenheit mehrfach Leben gerettet, wenn die Wetterverhältnisse sehr widrig gewesen seien. Zudem diene sie der Bergwacht als Materialdepot.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter zweifeln nun, ob sie die Hütte weiter erhalten sollen. Das Bayerische Rote Kreuz schätzt, dass für Material, Reparaturen und Hubschrauberflüge eine Summe in vierstellige Höhe nötig ist.
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