Blick auf die Bavaria und die "Oide Wiesn" während dem Münchner Oktoberfest auf der Theresienwiese.
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Archivbild: Oktoberfest 2023.
Bildrechte: BR / Sabrina Wanninger
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Von der "Oidn" auf die große Wiesn – Die Stiftls ziehen um

Von der "Oidn" auf die große Wiesn – Die Stiftls ziehen um

Wer es etwas ruhiger mag oder zu den Nostalgikern gehört, wird beim Oktoberfest eher auf die "Oide Wiesn" gehen. Bei anderen ist es genau umgekehrt: Sie ziehen bald ganz bewusst auf die "große" Wiesn um – und sind jetzt schon wehmütig.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die "Oide Wiesn" ist der etwas beschaulichere Teil beim Oktoberfest – mit historischen Fahrgeschäften, nostalgischen Ständen und traditionellen Festzelten. Eines davon ist die "Schützenlisl" von Christine und Lorenz Stiftl. Heuer bauen sie es allerdings zum letzten Mal auf.

BR-Expertin in der "Schützenlisl"

Nächstes Jahr übernehmen sie das Paulaner-Festzelt auf der "großen" Wiesn. Damit gehe ein Traum in Erfüllung, sagt Lorenz Stiftl. Andererseits wird er die "Schützenlisl" verkaufen – das Volkssängerzelt, das er selbst mitentwickelt hat. "Das tut schon weh", räumt er ein.

Aber heuer soll es noch einmal richtig rund gehen. Das Musikprogramm hat übrigens die BR-Moderatorin und Wirtshausmusik-Expertin Traudi Siferlinger zusammengestellt. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht.

Drei Festzelte und ein Buchungsportal

Neben der "Schützenlisl" gibt es auf der "Oidn Wiesn" noch das Festzelt "Tradition" mit Blasmusik und Trachtenvereinen sowie das Musikantenzelt "Boandlkramerei", das im vergangenen Jahr das "Herzkasperlzelt" abgelöst hat. Geöffnet ist überall von 10.00 bis 23.30 Uhr.

Tische können bei den jeweiligen Festwirten reserviert werden oder über das offizielle Buchungs- und Wiederverkaufsportal (externer Link). Auf dem Portal wird man auch informiert, sobald wieder Reservierungskontingente in den Zelten zur Verfügung stehen.

Limobrunnen und Tickets für 1,50 Euro

Der Bierpreis bewegt sich auf der "Oidn Wiesn" in einem ähnlichen Rahmen wie beim Oktoberfest insgesamt: Zwischen 14,60 und 15,35 Euro kostet die Maß. Eine Besonderheit für Familien gibt es im "Tradition": einen Limobrunnen. Dort können Kinder für einen Euro unbegrenzt Limonade zapfen.

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Deutlich billiger sind auch die Preise in den rund 30 Schaustellerbetrieben, die deshalb gerade bei Familien sehr beliebt sind. 1,50 Euro kosten Tickets für die Fahrgeschäfte. Diese fahren am Eröffnungstag ab zwölf Uhr und ansonsten schon ab zehn Uhr bis mindestens 23.30 Uhr.

"Dicke Berta" und "Holzpfosten-Soccer"

Geboten ist dabei auch echte Schaustellernostalgie – etwa der "Kettenflieger Kalb", die "Dicke Berta" und die "Fahrt ins Paradies". Auch Klassiker wie die Schiffschaukel und historische Wurfbuden findet man auf der "Oidn Wiesn" noch. Ebenfalls einen festen Platz haben das "Motodrom" mit den Steilwandfahrern, der vermutlich einzige historische "Holzpfosten-Scooter" und das Münchner Marionettentheater, dessen Geschichte bis ins Jahr 1856 zurückreicht. Hier ist der Eintritt sogar frei.

Eintrittspreise und Anfahrt

Die "Oide Wiesn" ist 3,5 Hektar groß und befindet sich im Südteil der Theresienwiese. Der Bereich ist noch einmal eigens umzäunt, und wer rein will, muss vier Euro zahlen. Karten gibt es direkt am Eingang und heuer erstmals auch online bei München Ticket. Für die Kulturprogramme in den Festzelten muss man dann aber nicht mehr extra bezahlen. Freien Eintritt haben Kinder bis 14 Jahre und Schwerbehinderte – und alle ab 21 Uhr. Die Anfahrt bietet sich etwa mit der U-Bahn über die Haltestelle Goetheplatz an.

Von der einmaligen Idee zum Dauerbrenner

Ins Leben gerufen wurde die "Oide Wiesn" für die Jubiläumsfeier "200 Jahre Oktoberfest" im Jahr 2010. Damals dachte man, dass es eine einmalige Angelegenheit sein würde. Die Idee ist aber so gut angekommen, dass sie fester Bestandteil des Oktoberfestes geworden ist. Die "Oide Wiesn" teilt sich ihren Standort mit dem Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) und findet daher alle vier Jahre nicht statt. 2024 war allerdings keine Pause nötig – das ZLF wurde damals abgesagt, für 2028 gibt es aber wieder entsprechende Überlegungen.

Im Museumszelt können die Besucher eine besondere Reise durch die Vergangenheit machen: Dort stehen zum Beispiel das alte Münchner Springpferdekarussell aus dem Jahr 1945 und ein Nachbau des Velodroms. Außerdem gibt es ein eigenes Kinderprogramm, bei dem die jungen Besucher unter anderem auch ein Wiesn-Diplom erwerben können. Der Eintritt ist frei, die Teilnahme am Kinderprogramm kostenlos.

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