Zirndorfer Brücke mit zwei Männern, die für einen flüssigernen Verkehr sorgen.
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Zirndorfer Brücke: Sensoren für fließenden Verkehr
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Zirndorfer Brücke: Sensoren für fließenden Verkehr

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Vorwarnung vor Einsturz: Sensoren horchen in Brückenruine hinein

Vorwarnung vor Einsturz: Sensoren horchen in Brückenruine hinein

Wegen Einsturzgefahr ist die Zirndorfer Brücke in Fürth seit Kurzem gesperrt. Sensoren sollen in die Brücke "hineinhören" und Vorwarnung geben, wenn sie einzustürzen droht. Die Stadt hat Gründe dafür – obwohl die Brücke abgerissen werden soll.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Die Zirndorfer Brücke in Fürth ist einsturzgefährdet. So geht es aus einem kürzlich erstellten Gutachten hervor. Die Brücke ist so marode, dass sie seit Mitte November komplett gesperrt ist. Doch zumindest der Verkehr auf den wichtigen Routen unter der Brücke kann weiter fließen - weil Experten mit speziellen Sensoren in die Brücke "hineinhorchen".

Sensoren "hören", wenn Spanndrähte reißen

Das Problem bei der Zirndorfer Brücke: Wie schlecht es um sie steht, ist dem Bauwerk nicht anzusehen. Das liegt an der Konstruktionsart. Spannbeton-Brücken können einstürzen, ohne dass sich das vorher durch sichtbare Schäden - etwa Risse - ankündigt. Vor einem Einsturz würden aber einzelne Spanndrähte reißen, die im Inneren der Brücke verbaut sind. Das wiederum registrieren die Sensoren. "Sie können sich das vorstellen, als würden Sie zum Arzt gehen und der Arzt hält ein Stethoskop ran. Wir machen genau dasselbe. Wir hören der Brücke zu, ob was passiert oder nicht", sagt Philipp Göbel von der Firma MKP GmbH aus Weimar, die gerade 32 Sensoren an der Zirndorfer Brücke installiert.

Verkehr unter der Brücke hat nun Priorität

Die technische Überwachung mit den Sensoren kostet die Stadt Fürth nach eigenen Angaben um die 250.000 Euro. Doch warum wird neues Geld in eine marode Brücke gesteckt, die ohnehin bereits gesperrt ist? Es gehe darum, den Verkehr unter der Brücke am Laufen zu halten, sagt Markus Loschge vom Tiefbauamt in Fürth. Konkret meint er die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal – vor allem aber die täglich bis zu 45.000 Fahrzeuge, die auf der Südwest-Tangente unterwegs sind. Durch die Sensor-Überwachung kann der Verkehr hier erstmal weiterlaufen. Und die Durchfahrt unter der Zirndorfer Brücke müsste erst gesperrt werden, wenn die Sensor-Daten eine akute Verschlechterung der Bausubstanz melden, die einen baldigen Einsturz vermuten lassen.

Zeitplan für Brücken-Neubau noch offen – Abriss 2027?

Ursprünglich war die Stadt Fürth davon ausgegangen, dass die Zirndorfer Brücke noch bis Ende 2026 befahrbar ist. Seit ein neues Gutachten vorliegt und die Brücke seit Mitte November komplett gesperrt ist, versucht das Tiefbauamt, Abriss und Neubau der Zirndorfer Brücke zeitlich vorzuziehen. Wann neu gebaut werden kann, ist noch unklar. Dafür gibt es aber eine erste grobe Planung, wann es mit dem Abriss losgehen kann. Im Gespräch ist derzeit das Frühjahr des übernächsten Jahres – 2027 also. Bestätigt ist das aber noch nicht.

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Die Zirndorfer Brücke in Fürth kann jederzeit einstürzen: Das ist das Ergebnis eines Gutachtens. Deshalb wird das Bauwerk komplett gesperrt.

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