Die Entwarnung nach dem Großeinsatz im Raum Aschaffenburg kam um 22.35 Uhr: Durch einen Störfall in einem Industriebetrieb in Mainaschaff war eine giftige Gaswolke freigesetzt worden. Sie zog über das Aschaffenburger Stadtgebiet, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt. Für die Bevölkerung wurde eine Warnung per Katwarn ausgelöst. Die Menschen im Raum Aschaffenburg waren am Abend aufgerufen, das betroffene Gebiet zu meiden und Türe und Fenster geschlossen zu halten.
Entwarnung, nachdem hochgiftige "nitrose Gase" freigesetzt wurden
Doch inzwischen konnten die Einsatzkräfte die Lage bereinigen, "die Gefahr besteht nicht mehr", heißt es in der amtlichen Meldung der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain zur Entwarnung. Schulen und Kitas öffnen deshalb heute normal. Messungen in der Luft seien als unbedenklich eingestuft worden.
Zunächst hatten die Behörden mitgeteilt, die Rauchwolke sei "möglicherweise giftig". Nach aktueller Auskunft der Integrierten Leitstelle in Aschaffenburg vom Dienstagabend wurden durch den Zwischenfall in dem Galvanikbetrieb sogenannte "nitrose Gase" freigesetzt. Diese gelten als hochgiftig und können beim Einatmen schwere Lungenödeme verursachen. Bei dem Zwischenfall wurden Berichten zufolge vier Menschen leicht verletzt.
Im Video: Einsatz bei Aschaffenburg
Die Entwarnung nach dem Großeinsatz im Raum Aschaffenburg kam um 22.35 Uhr: Zuvor war in Mainaschaff eine giftige Gaswolke freigesetzt worden.
Offenbar Metallteil in Säurebad gefallen
Rund 250 Einsatzkräfte kamen an den Unglücksort, wie ein Feuerwehrsprecher am Abend sagte. In einem Becken für Gefahrstoffe mit 6.000 Liter Fassungsvermögen hatte sich den Angaben zufolge eine chemische Reaktion ereignet. Daraufhin habe sich eine dicke orangefarbene Rauchwolke gebildet. Anschließend habe man die Unglücksstelle kühlen können, danach bildete sich dort weißer Rauch.
Im Verlauf der Lage stellte sich heraus, dass ein Metallstück in das Becken mit Salpetersäure geraten war und die chemische Reaktion ausgelöst hatte. Die Feuerwehr versuchte demnach, das Teil zu entfernen und gleichzeitig die Säure umzupumpen.
Höhe des Sachschadens noch unklar
Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar. Die Polizei Aschaffenburg führt in Absprache mit der Kriminalpolizei die Ermittlungen. Auch ein Fachberater des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems (TUIS) war vor Ort. Dieses bundesweite Netzwerk der chemischen Industrie stellt speziell geschulte Fachberater bereit, die Feuerwehren bei Gefahrgut- und Chemieunfällen mit ihrem Wissen unterstützen.
In dem Betrieb war es im Jahr 2002 schon einmal zu einem Unfall mit Gasaustritt gekommen. Damals konnten Polizei und Feuerwehr kurz nach dem Vorfall Entwarnung geben für die Bevölkerung.
Großeinsatz nach Gasaustritt in Aschaffenburg
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