Wassermangel, auch in Deutschland: Experten warnen vor Verschwendung. Denn selbst im wasserreichen Süden Bayerns sinken die Grundwasserpegel.
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Wassermangel, auch in Deutschland: Experten warnen vor Verschwendung. Denn selbst im wasserreichen Süden Bayerns sinken die Grundwasserpegel.

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Wasser: Leben wir zu verschwenderisch?

Wasser: Leben wir zu verschwenderisch?

Pools im Garten, Bewässerung von Sportplätzen: unser Wasserverbrauch steigt. Experten warnen vor Verschwendung. Denn selbst im wasserreichen Süden Bayerns sinken die Grundwasserpegel. Was könnte künftig helfen?

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Der ausgetrocknete Fluss Po in Italien, der Waldbrand in Brandenburg, der niedrige Donaupegel bei Regensburg, wegen Trockenheit abgesagte Sonnwendfeiern in Bayern. Es sind Ereignisse wie diese, die den Klimawandel spürbar machen und verdeutlichen: Wasser ist wertvoll und wird künftig noch wertvoller werden - doch wie lange reicht es?

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Wasserversorger fordern achtsamen Verbrauch

Wasser wird als selbstverständlich hingenommen und teils auch verschwendet. Wasserversorger fordern daher einen sparsamen und achtsamen Wasserverbrauch. Denn: Auch im wasserreichen Süden Bayerns sinken die Grundwasserpegel. Das belegen Statistiken des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU).

Eines von vielen konkreten Beispielen ist die Grundwassermessstelle Hammersbach im niederbayerischen Rottal. Seit 2008 fällt der Pegel kontinuierlich.

"Der Zustand des Wassers ist jetzt schon ein Problem und die größte Herausforderung für die Menschheit – vom Wasser hängt unser Leben ab. Wenn wir heute nicht reagieren, werden wir die Chance verspielen, wenn es in 30 Jahren alle betrifft." Rainer König, Wasserwirtschaftsamt Deggendorf

Landwirtschaft: Überwachte Wasserentnahme

Bereits jetzt muss das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf schon auf die sinkenden Grundwasserpegel reagieren, wie Rainer König sagt. Im Raum Straubing beispielsweise werden keine neuen Brunnen mehr genehmigt, Landwirten steht weniger Wasser für ihre Felder zur Verfügung. Die Landwirte müssen an den Pumpen Wasseruhren installieren. So stellt das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf sicher, dass nicht mehr Wasser als erlaubt aus den Brunnen gepumpt wird.

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Landwirt Josef Winetsdorfer aus Osterhofen findet das gut - als Unternehmer müsse er ohnehin sparsam mit Wasser umgehen: "Weil das Geld kostet. Pro Kopfsalat brauche ich fünf Liter Wasser. Ich rechne, dass ich pro Kubikmeter Wasser etwa 70 Cent aufbringen muss – da schaut man, dass man so wenig wie möglich bewässert."

Ohne Bewässerung keine Lebensmittelproduktion

Auf die Sprinkleranlage auf seinen Feldern kann Winetsdorfer dennoch nicht verzichten. Er baut unter anderem Salat, Brokkoli oder Zucchini an. Ohne Bewässerung funktioniert der Gemüseanbau in der Region nicht. "Wenn wir das nicht hier bei uns erzeugen, dann wird es woanders erzeugt - auch im Ausland, und da sind die Umweltstandards viel niedriger", so der Landwirt. Zudem dürfe man nicht vergessen: Die Bewässerung diene der Lebensmittelproduktion. Andere Flächen dagegen, meint Winetsdorfer, würden rein für den Freizeitspaß bewässert: Tennisplätze oder Fußballfelder zum Beispiel.

Fußballplatz: Braucht es ständige Bewässerung?

Der Fußballplatz des FC Deggendorf sollte zwar, kann momentan aber nicht bewässert werden - die Sprinkleranlage ist kaputt, sagt der zweite Vorstand und Platzwart Albert Sandweger. Man sieht es: Der Platz ähnelt einer Wiese mit Löwenzahn und braunen Flecken.

Aber auch wenn die Sprinkleranlage funktioniert, achtet Sandweger auf einen sparsamen Wassereinsatz: "Das Wasser wird generell weniger. Wir schauen darauf, dass wir so wenig wie möglich bewässern – auch zum Nachteil des Spielbetriebs." Die Spieler würden sich dann teils über den harten Boden beschweren, fordern mehr Bewässerung.

Sandweger aber denkt an die Umwelt: "Wasser ist kostbar, der Fußball wird da zur Nebensache." Der Platzwart ist selbst begeisterter Fußballspieler, kritisiert aber den Profi-Fußball: "Da wird vor dem Spiel, nach dem Spiel und sogar in der Halbzeit bewässert - das kann es auch nicht sein!"

Trinkwasserversorgung ist gesichert - noch

Dass der Wasserverbrauch in den letzten Jahren gestiegen ist - besonders in regenarmen Jahren wie 2018 und 2019 - bestätigt auch Hermann Gruber von "Waldwasser". Der Zweckverband versorgt in mehr als 100 Gemeinden in Niederbayern und der Oberpfalz rund eine Viertel Million Menschen mit Trinkwasser. Das stammt zum einen aus der Trinkwassertalsperre Frauenau im Bayerischen Wald. Zum anderen aus dem Brunnenfeld in Moos im Isarmündungsgebiet.

Gruber betont: "Die Trinkwasserversorgung ist gesichert." Das liegt an der geografischen Lage des Wasserwerks in Moos mit stabilen Grundwasserverhältnissen. Zudem ist das Fassungsvermögen der Talsperre Frauenau gigantisch: Dort passen fast 22 Millionen Kubikmeter Wasser ins Becken - die gefüllte Allianz-Arena würde zehn Mal in die Talsperre passen. Das Trinkwasser würde drei Jahre lang reichen, selbst wenn in der Gegend kein einziger Regentropfen fallen würde.

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Die Trinkwassertalsperre Frauenau im Bayerischen Wald: Fast 22 Millionen Kubikmeter Wasser passen ins Becken.

Bayerischer Wald als Europas Wasserreservoir der Zukunft?

Hermann Gruber kann sich vorstellen, dass der Bayerische Wald und der Böhmerwald - das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas - das große Wasserreservoire der Zukunft in Europa sein könnte. Denn: Hier regnet es oft und viel. "Es wird irgendwann in Zukunft die Frage gestellt: Wo bekommen wir unser Wasser her? Im Süden Bayerns gibt es mehr Wasser als im Norden. Da wird man sich gegenseitig aushelfen müssen." Gerade Franken sei ein Wassermangelgebiet - schon jetzt werden große Mengen Wasser aus dem Süden nach Nürnberg gepumpt.

Appell: Sauberes Trinkwasser schätzen

Die Trinkwasserversorgung kann nur mit großem technischem Aufwand gesichert werden. Doch die Anlagen kosten immens Geld. Daher appelliert Gruber, das saubere Trinkwasser, das aus jedem Wasserhahn fließt, zu schätzen. Er kritisiert, dass viele Menschen Wasser in Plastikflaschen einkaufen. "Wenn die Leute das Leitungswasser trinken würden, würden sie es auch mehr schätzen und sparsamer damit umgehen." Und er fordert, dass sich die Menschen jetzt besinnen: "Fast jeder hat einen Pool im Garten - ist das wirklich notwendig?"

Bewässerung von Sportplätzen, Wasserspielplätze oder Pools im Garten: der Wasserverbrauch steigt. Doch Experten raten zum sparsamen Verbrauch.
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Bewässerung von Sportplätzen, Wasserspielplätzen oder Pools im Garten: Der Wasserverbrauch steigt. Doch Experten raten zum sparsamen Verbrauch.

Kostbares Wasser
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