In Würzburg hat das traditionelle Weihnachtsmahl der christlichen Gemeinschaft Sant'Egidio am ersten Weihnachtsfeiertag an mehreren Orten stattgefunden. Sie alle hätten Weihnachten sonst alleine verbringen müssen, teils leben sie in prekären Verhältnissen oder haben kein Zuhause. Die christliche Gemeinschaft Sant'Egidio schafft das Weihnachtsessen dank der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.
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Seit 35 Jahren ehrenamtlich am Herd
Einer der Helfer ist Reinhard Götz. Der ehemalige Metzgereiinhaber hat anfangs, vor 35 Jahren, alleine das Essen gekocht. Er erinnert sich noch, dass es damals nur 30 Gäste waren. Dann gingen Jahr für Jahr mehr Einladungen raus. Als es dann mehr als 200 Gäste waren, war es zu viel. Seitdem wird das Essen in der Mensa der Universität Würzburg gekocht. Jetzt steht er neben dem fertigen Essen in der Marienkapelle in Würzburg, mit weißem Oberteil, eine rote Schürze um den Bauch gebunden. Eine Kelle nach der anderen verteilt er die Tomatensuppe, die Vorspeise, in einen Teller nach dem anderen.
Traditionell findet das Weihnachtsmahl am ersten Weihnachtsfeiertag statt. Ein Datum, an dem Weihnachten auch mit Freunden und Familien gefeiert wird.
Der Weihnachtsmann kommt Jahr für Jahr zum Weihnachtsessen von Sant'Egidio.
In der Marienkapelle am unteren Markt haben viele Helferinnen und Helfer mehrere große Tische eingedeckt, mit roten Tischdecken, blauen Bechern und weihnachtlichen Pflanzen.
Rund 120 Gäste hat Sant'Egidio dort bewirtet, mehr als 40 Ehrenamtliche waren im Einsatz. Viele Gäste kommen jedes Jahr, manche sind zum ersten Mal hier, Erich Metzgerzum Beispiel. Dem Würzburger gefällt es hier: "Essen gut, Cola gut, alles gut", sagt er verschmitzt dem BR.
Die Ursprünge der Tradition von Sant'Egidio
Sant'Egidio ist eine christliche Gemeinschaft, die sich für Frieden und gegen Armut engagiert. Die Tradition hinter dem Weihnachtsmahl begann 1982 in der Kirche Basilika Santa Maria in Trastevere in Rom. Seitdem ist das Weihnachtsmahl eine Tradition bei Sant'Egidio. In Würzburg gibt es das Weihnachtsessen seit mehr als 20 Jahren.
Auch für den ehrenamtlichen Koch Reinhard Götz ist das Weihnachtsessen inzwischen zur liebgewonnen Tradition geworden. Ohne Weihnachtsessen, so sagt er es, "das wäre kein Weihnachten, das erfüllt mich". Er kenne einige der Gäste aus der Zeit, als er noch seine Metzgerei betrieben hat. Die Einsamkeit vieler Menschen mache ihm Sorgen, erzählt er. Und vor allem wünscht er sich, dass die Gesellschaft mehr aufeinander zugehe.
Geschenke und Freude: Der Besuch des Weihnachtsmanns
Zwischen Hauptgang - Gulasch, Spätzle, Blaukraut - und der Nachspeise kommt ganz traditionell der Weihnachtsmann. Er bringt für jeden Gast ein persönliches Geschenk mit - und sorgt so erst für überraschte und dann für viele glückliche Gesichter.
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