Archivbild: Ein ausgewachsener weiblicher Wolf steht in seinem Gehege im Tierpark.
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Symbolbild: Nach der Wolfsichtung hat der Bürgermeister die Altmannsteiner jetzt dazu aufgerufen, mitzuhelfen.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christian Charisius
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Wölfe am Spielplatz: Rathauschef bittet Anwohner um Mithilfe

Wölfe am Spielplatz: Rathauschef bittet Anwohner um Mithilfe

Nach der Sichtung zweier Wölfe an einem Spielplatz im oberbayerischen Altmannstein hat der Bürgermeister die Anwohner dazu aufgerufen, mitzuhelfen. Die Behörden seien auf die Hinweise angewiesen, um Maßnahmen zur Vergrämung vornehmen zu können.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Zwei Wölfe streifen im oberbayerischen Altmannstein im Nebel an einem Spielplatz vorbei – diese Meldung hat vergangene Woche im Landkreis Eichstätt für Aufsehen gesorgt. Ein Video im Netz zeigt die Szenerie. Der Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) hat die Altmannsteiner jetzt dazu aufgerufen, mitzuhelfen: "Wenn wieder Sichtungen sind, brauchen wir das gemeldet", sagte der Rathauschef. Dann könne man gegebenenfalls versuchen, die Tiere mit sogenannten Vergrämungsmaßnahmen aus Siedlungen fernzuhalten.

Zunächst bemühe sich die Gemeinde mit dem Landratsamt, einen Experten des Landesamts für Umwelt für Tipps zum Thema in den Ort zu holen, sagte Hummel. Ansonsten seien die Behörden aber vor allem auf die Meldung weiterer Sichtungen angewiesen.

Experten: Gefahr für Menschen gering

Das Video eines Anwohners aus Mendorf vom Donnerstag hatte im Internet für Aufmerksamkeit gesorgt. Während Nutzer in den Kommentarspalten unter dem Video Sorge um die Sicherheit der Menschen vor Ort kundtaten und teils den Abschuss der Tiere forderten, betonten Experten der zuständigen Behörden, dass das Verhalten der Tiere nicht ungewöhnlich sei – und die Gefahr für Menschen gering. Auch Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der als bayerischer Wirtschaftsminister auch für die Jagd zuständig ist, hatte das Video auf X (externer Link) geteilt.

Die Reaktion der Altmannsteiner sei "gefasst" gewesen, berichtet Bürgermeister Hummel. "Panik ist keine ausgebrochen, die Menschen können mit der Situation gut umgehen." Gleichzeitig seien Eltern mit Kindern vorsichtig – ebenso Hundebesitzer und Tierhalter, sagte der CSU-Politiker. "Sie erwarten schon auch, dass das kein Dauerzustand wird."

Zwei weitere Wolfsichtungen seit vergangener Woche

Seit dem Video habe sich laut Hummel etwa schon ein Traktorfahrer gemeldet, der zwei mutmaßliche Wölfe auf der Flur gesehen habe – etwa fünf Kilometer vom Ort des Videos, dem Altmannsteiner Ortsteil Mendorf.

Nachdem Anfang November in der Nähe eine Wölfin von einem Auto erfasst und getötet worden war, werde vermutet, dass es sich bei den beiden Jungwölfen um deren Nachwuchs handeln könnte, sagte Hummel. Falls die beiden Jungtiere anfingen, bei Wohngebieten auf Nahrungssuche zu gehen, oder sich an Menschen gewöhnten, müsse man versuchen, "die wieder in den Wald zu bekommen". Bis dahin gilt erst einmal: Augen offenhalten.

Immer häufiger Wolfsichtungen in Bayern

Immer wieder kommt es in Bayern zu Wolfsichtungen – so hat erst vor rund zwei Wochen in Ziemetshausen im schwäbischen Landkreis Günzburg ein Wolf zwei Schafe gerissen. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil sich das Gehege nur etwas außerhalb von Ziemetshausen befindet. Bis zu den ersten Wohnhäusern sind es 150 Meter. In der Nähe ist der Waldkindergarten. Der BR berichtetet.

Und auch im Landkreis Oberallgäu hat das Landratsamt für Umwelt (LfU) inzwischen Untersuchungen zu zwei gerissenen Schafen abgeschlossen. Laut Webseite der Behörde wurden die Tiere am 8. Dezember von einem Wolf getötet. Es handele sich um das Tier mit der Bezeichnung "GW5224m", also einen Wolfsrüden, der bislang nicht in Erscheinung getreten ist. Nach Informationen der Allgäuer Zeitung waren erst kürzlich bei Wildpoldsried zwei Schafe gerissen worden. Ob der Wolf daran schuld war, lässt das LfU offen, genauere Ortsangaben werden nicht veröffentlicht.

Wölfe meistens nachts unterwegs

Wölfe seien zwar grundsätzlich vorsichtig und mieden Menschen, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt. In dicht besiedelten Kulturlandschaften wie Deutschland kommt es dennoch vereinzelt vor, dass Wölfe an Dörfern vorbeilaufen oder Streusiedlungen durchqueren." Meistens geschehe dies nachts im Dunklen, manchmal aber auch tagsüber.

Mit Informationen von dpa

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