Bei der Sonntagsfrage zur Bundestagswahl bleibt fast alles wie im November: Die Union liegt mit 27 Prozent knapp vor der AfD, die aktuell auf 25 Prozent kommt (-1). Die SPD erreicht im neuen ARD-DeutschlandTrend 14 Prozent, die Grünen 12 Prozent und die Linke 10 Prozent – alle drei Parteien verändern sich damit im Vergleich zum Vormonat nicht. Weiter unter der Fünf-Prozent-Hürde liegen die FDP mit unverändert 3 Prozent und das BSW mit 4 Prozent (+1).
Nur noch 20 Prozent sind zufrieden mit Schwarz-Rot
Mit diesen aktuellen Umfragewerten hätten Union und SPD keine Mehrheit im Bundestag. Hinzu kommt: Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung ist zuletzt nochmal gesunken. Nur noch 20 Prozent zeigen sich zufrieden mit Schwarz-Rot. 78 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Das liegt noch mal knapp über dem bisherigen Höchstwert vom Oktober. Ähnliche Unzufriedenheitswerte gab es zuletzt mit der Ampel-Regierung ab dem Jahr 2023 und während der Anfangszeit von Schwarz-Rot 2018.
Auffällig ist aktuell: Auch bei den Anhängern von Union und SPD ist jeweils die Mehrheit unzufrieden mit der Bundesregierung. Unter den Unionsanhängern ist es noch relativ knapp: 47 Prozent sind zufrieden, 53 Prozent unzufrieden. Bei den SPD-Unterstützern ist das Stimmungsbild dagegen klar – 74 Prozent sind unzufrieden, lediglich 24 Prozent zeigen sich zufrieden.
Mit der politischen Arbeit von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sind derzeit 23 Prozent zufrieden, beim Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler Lars Klingbeil (SPD) sind es 30 Prozent. Bei der Politikerzufriedenheit mit Abstand vorne bleibt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), der auf 58 Prozent Zustimmung kommt.
Grafik: Zufriedenheit mit der Bundesregierung
ARD-DeutschlandTrend im Dezember 2025: Zufriedenheit mit der Bundesregierung
Altersversorgung: Wenig Optimismus im ARD-DeutschlandTrend
Beim aktuell viel diskutierten Thema Rente zeigt der ARD-DeutschlandTrend: Viele Menschen haben hier wenig Vertrauen in die Parteien. 21 Prozent der Befragten trauen am ehesten CDU und CSU zu, die Altersversorgung in Deutschland zu sichern. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im September. Dahinter liegen die SPD mit 16 Prozent (-6), die AfD mit 14 Prozent (-2) und die Linke mit 7 Prozent (-1). Bemerkenswert: 32 Prozent der Befragten, also die größte Gruppe, nennt gar keine Partei.
Den derzeitigen Zustand der Altersversorgung in Deutschland bewerten die meisten Befragten negativ. Jeweils eine deutliche Mehrheit von rund 80 Prozent findet: Es steht weniger gut oder schlecht um die Höhe der Altersversorgung, die faire Lastenverteilung zwischen Alten und Jungen sowie zwischen Gut- und weniger Gutverdienenden. Die langfristige Finanzierbarkeit von Renten und Pensionen sehen sogar 90 Prozent pessimistisch.
Welche politischen Maßnahmen wären richtig, um die Rentenpolitik neu auszurichten? Hier hielte es eine klare Mehrheit für richtig, wenn Beamte, Selbstständige und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten. Das gilt auch für die Möglichkeit, als Rentner steuerfrei bis zu 2.000 Euro monatlich hinzuzuverdienen. Gleichzeitig sind die meisten Befragten – wenig überraschend – gegen einen späteren Rentenstart ab 70 Jahren und ein geringeres Rentenniveau als 48 Prozent.
Grafik: Bewertung von Maßnahmen zur Rente
ARD-DeutschlandTrend im Dezember 2025: Bewertung von Maßnahmen zur Rente
Verbrenner-Aus ab 2035: Klare Mehrheit dagegen
Eindeutig ist das Stimmungsbild im neuen ARD-DeutschlandTrend, was das EU-weit geplante Aus für neue Verbrenner-Autos ab 2035 angeht. Diese Entscheidung halten zwei Drittel der Befragten für falsch. Lediglich 28 Prozent finden sie richtig. In den vergangenen knapp drei Jahren hat sich an diesen Werten wenig verändert.
Interessant ist bei der Verbrenner-Frage ein genauerer Blick auf die unterschiedlichen Parteianhänger. Am kritischsten sehen das geplante Verbrenner-Aus in Deutschland Unterstützer der AfD. Auch bei Anhängern der Union (75 Prozent) und der SPD (54 Prozent) ist eine Mehrheit dagegen. Ganz anders sieht es aus bei Grünen und Linken: Bei den Grünen befürworten 77 Prozent der Befragten ein Verbrenner-Aus ab dem Jahr 2035. Bei den Linken sind es 61 Prozent.
Grafik: Verbrenner-Aus ab 2035
ARD-DeutschlandTrend im Dezember 2025: Verbrenner-Aus ab 2035
Interaktive Grafik: Die Sonntagsfrage seit Januar 2021
Der ARD-DeutschlandTrend
Für den aktuellen ARD-DeutschlandTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 1. bis 3. Dezember 2025 insgesamt 1.306 Wahlberechtigte in Deutschland (779 Telefoninterviews und 527 Online-Interviews). Es handelt sich um eine repräsentative Studie unter den Wahlberechtigten in Deutschland.
Infratest dimap weist darauf hin, dass die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl aktuelle Parteipräferenzen misst und kein tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag final abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest.
- Zum Artikel: Wie funktionieren Studien und Wahlumfragen?
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