Der Angeklagte im Gerichtssaal des Oberlandesgerichts Düsseldorf.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Federico Gambarini
Bildbeitrag

Der Angeklagte im Gerichtssaal des Oberlandesgerichts Düsseldorf.

Bildbeitrag
>

Attentat von Solingen: Angeklagter gesteht seine Tat

Attentat von Solingen: Angeklagter gesteht seine Tat

Im Prozess um den Messerangriff von Solingen mit drei Toten hat der Angeklagte - mutmaßlich ein IS-Terrorist - ein Geständnis abgelegt: Er habe "schwere Schuld" auf sich geladen und verdiene daher eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Im Strafprozess um den mutmaßlich islamistischen Terroranschlag von Solingen mit drei Toten hat der Angeklagte die Tat gestanden. In einer Erklärung, die seine Verteidiger für ihn abgaben, räumte der Syrer Issa al H. den Messerangriff ein, bei dem drei Menschen starben. "Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Ich bin bereit, das Urteil entgegenzunehmen." Weiter ließ er verlesen: "Ich habe Unschuldige getötet, keine Ungläubigen."

Angeklagter soll IS-Terrorist sein

Der Strafprozess gegen den Syrer hat neun Monate nach der blutigen Messerattacke mit drei Toten auf dem Solinger Stadtfest in Düsseldorf begonnen. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Außerdem soll er IS-Terrorist sein und wenige Stunden vor der Tat am Abend des 23. August 2024 dem sogenannten Islamischen Staat in Videos die Treue geschworen haben.

Er habe in islamistisch-dschihadistischen Foren gezielt Kontakt zum IS gesucht, sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft kurz vor Beginn des Prozesses. Ideologische Operateure des IS hätten ihn dann - auch bei der Auswahl der Tatwaffe - angeleitet. Dazu wollte der Angeklagte sich in seinem Statement nicht äußern.

Prozess im Hochsicherheitstrakt

Aufgrund des großen Medieninteresses beginnt der Prozess mit Verspätung. Grund ist die Sicherheitsschleuse im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Sowohl Verletzte als auch Angehörige von Todesopfern des Anschlags treten in dem Prozess als Nebenkläger auf; insgesamt sind es zwölf Nebenkläger.

Das Gericht stellt hat bis September mehr als 20 Verhandlungstage angesetzt. Über 50 Zeugen sollen befragt werden. Hinzu kommen wohl mehrere Gutachter.

Mit Material von AFP, dpa und Reuters

Audio: Früherkennung von Islamismus - Bayern setzt auf Zivilgesellschaft

Der bayerische Verfassungsschutz bietet Schulungen zum Thema Radikalisierungsprävention an.
Bildrechte: BR/Riemann
Audiobeitrag

Referent Bora Sari erklärt Leiterinnen von Integrationskursen für Geflüchtete den Unterschied zwischen Islam und Islamismus.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.