Verspätungen, Zugausfälle, steigende Preise – der Ärger mit der Deutschen Bahn ist groß. Doch die neue Bahnchefin Evelyn Palla verspricht Besserung. Nachdem es zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember zum ersten Mal seit sechs Jahren keine Preiserhöhungen im Fernverkehr gibt, kündigt Palla nun weiter Reformen an.
Palla: "Wir drehen den Konzern auf links"
Einem Medienbericht zufolge will sie den Konzern und das Unternehmen massiv umbauen und so für mehr Qualität bei der Deutschen Bahn sorgen. "Wir drehen den Konzern auf links: Ich setze auf einen kompletten Neuanfang", sagte Palla der "Bild am Sonntag". "Dafür müssen wir alles anders machen als vorher."
So sind etwa harte Einschnitte in der Zentrale geplant: "Ich überprüfe jeden Job auf den Mehrwert für unsere Kunden. Die Verwaltung muss dem Eisenbahner dienen", so die Bahnchefin. Viele Entscheidungen sollen demnach nicht mehr in der Zentrale – dem Bahntower in Berlin – getroffen werden: "Ich mache die Macher vor Ort zu den Entscheidern", sagte Palla. "Sie sind das Rückgrat unseres Unternehmens. Auch sie verdienen einen Neuanfang."
Weniger Bürokratie und digitaler "Baustellen-Melder"
Palla kündigte auch Veränderungen für die Chefetage und Top-Manager an: "Mein Anspruch ist, weniger Bürokratie bei der Bahn und deutlich mehr Raum für Macherinnen und Macher zu schaffen. Entscheidungen werden zukünftig dort getroffen, wo die Verantwortung liegt, und nicht drei Etagen höher."
Schmutzige Züge, schmuddelige Bahnhöfe und geschlossene, defekte Bordbistros soll es nach ihren Worten in Zukunft nicht mehr geben. Für Bahnkunden soll ein digitaler "Baustellen-Melder" bereitgestellt werden, um die Reise besser planen zu können.
Mit Informationen von dpa und Reuters
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