Rentner, die noch etwas dazuverdienen wollen, werden das möglicherweise bald steuerfrei machen können – zumindest bis zu einem Betrag von 2.000 Euro im Monat. Bundeskanzler Merz zufolge hat sich die Bundesregierung auf die sogenannte Aktivrente geeinigt. Damit solle ein Anreiz dafür geschaffen werden, dass Menschen auch noch über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, so Merz auf dem Maschinenbaugipfel des VDMA in Berlin. Eingeführt werden soll die Aktivrente demnach schon Anfang 2026. Ein Sprecher des federführenden Bundesfinanzministeriums sagte, dass das Ministerium in Kürze dazu einen Gesetzentwurf vorlegen wolle.
Aktivrente gilt erst ab dem gesetzlichen Renteneintrittsalter
Die Regelung soll nach Angaben aus Koalitionskreisen aber zunächst nur für Arbeitnehmer, nicht für Selbstständige gelten. Zudem sollen Beschäftigte das Angebot erst ab dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters nutzen können - und nicht bei einem vorgezogenen Ruhestand. Dies soll einen Missbrauch der Regeln und Steuermindereinnahmen verhindern. Es werde damit gerechnet, dass jährlich rund 25.000 Fachkräfte das Angebot nutzen.
Merz: Aktivrente gibt Anreiz, freiwillig länger zu arbeiten
Kritik an der Aktivrente wies Merz zurück: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit dieser Methode, die richtigen Anreize zu setzen, weiterkommen als mit Befehl und Gehorsam, mit Repression und mit gesetzlichen Regeln". Damit spielte er auf Forderungen nach einer Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters an. Kritik an der Aktivrente hatte es zuvor von Seite der Arbeitgeber wie auch der Gewerkschaften gegeben.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann begrüßte die Einigung. Damit solle ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel geleistet werden. "Wir zeigen Mut und gehen neue Wege. Genau das braucht es jetzt." Linnemann hatte das Konzept mit der Aktivrente ursprünglich vorgeschlagen. Mit der Umsetzung werde auch ein zentrales Wahlversprechen eingelöst.
Mit Informationen von Reuters
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