US-Außenminister Marco Rubio flüstert US-Präsident Donald Trump etwas ins Ohr.
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Israel und die islamistische Hamas haben laut US-Präsident Donald Trump erste wichtige Abmachungen getroffen.
Bildrechte: picture alliance / Newscom | Francis Chung
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Israel und die islamistische Hamas haben laut US-Präsident Donald Trump erste wichtige Abmachungen getroffen.

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Gaza-Friedensplan: Israel und Hamas bestätigen Einigung

Gaza-Friedensplan: Israel und Hamas bestätigen Einigung

Es klingt nach Durchbruch: Israel und die islamistische Hamas haben einer ersten Phase eines US-Abkommens für den Gazastreifen zugestimmt. Alle israelischen Geiseln sollen freikommen. Israel zieht seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurück.

Über dieses Thema berichtet: ARD-Infonacht am .

Es ist ein historischer Morgen - so titeln Zeitungen in Israel in der Früh. Israel und die islamistische Hamas haben laut US-Präsident Donald Trump erste wichtige Abmachungen im Ringen um eine Beilegung des Gaza-Kriegs getroffen. Konkret werden demnach alle Geiseln bald freigelassen und Israel wird seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, wie der Republikaner in den Sozialen Medien mitteilte: "Alle Parteien werden fair behandelt."

Durchbruch zwei Jahre nach Kriegsbeginn

Trump dankte weiteren Vermittlerländern in dem Konflikt: Katar, Ägypten und der Türkei. Begleitet von ihnen hatten im ägyptischen Scharm El-Scheich indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas stattgefunden - über einen von Trump vorgestellten Friedensplan. Man sei sich nun über die erste Phase einig geworden, schrieb der US-Präsident.

Israels Armee soll sich nun auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, um die Geiselfreilassung vorzubereiten. Wie die Armee mitteilte, hat der Stabschef bereits angeordnet, die Ausführung der Operation zur Rückkehr der Geiseln vorzubereiten - aber auch "auf alle Szenarien vorbereitet zu sein".

Die Hamas bestätigte die Einigung. Die Vereinbarung sehe ein Ende der Kampfhandlungen in Gaza, einen Rückzug des israelischen Militärs, Zugang für Hilfsgüter und einen Austausch von Geiseln und Häftlingen vor, hieß es in einer Mitteilung der Terrororganisation. Die Hamas rief Trump und die Vermittler auf, sicherzustellen, dass Israel sämtliche Vereinbarungen ohne Verzögerung oder Abänderungen umsetze.

Netanjahu zeigt sich erleichtert

Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, von denen nach israelischen Informationen noch 20 am Leben sind. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte erleichtert auf die angekündigte Freilassung. "Mit Gottes Hilfe werden wir sie alle nach Hause bringen", schrieb der Regierungschef in den sozialen Medien.

Die Familien der verschleppten Geiseln begrüßten den Durchbruch. "Das ist ein wichtiger und bedeutender Schritt auf dem Weg, alle nach Hause zu bringen, aber unser Kampf ist noch nicht vorbei und wird erst enden, wenn die letzte Geisel zurückgekehrt ist", hieß es in einer Mitteilung des Forums der Geisel-Familien. Sie hätten die Nachricht von der Einigung auf die erste Phase des US-Friedensplans mit einer "Mischung aus Aufregung, Vorfreude und Besorgnis" aufgenommen.

Herzog sieht Friedensnobelpreis für Trump

UN-Generalsekretär António Guterres betonte, alle Parteien müssten sich vollständig an die Einigung halten. "Alle Geiseln müssen in würdevoller Weise freigelassen werden", erklärte er. "Eine dauerhafte Waffenruhe muss sichergestellt werden. Die Kämpfe müssen ein für alle Mal beendet werden." Außerdem müsse die sofortige, ungehinderte Einfuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gewährleistet werden.

Der israelische Staatschef Isaac Herzog dankte explizit US-Präsident Trump für dessen Vermittlertätigkeit. "Dieses Abkommen bietet eine Chance zur Versöhnung und zur Heilung und eröffnet neue Perspektiven der Hoffnung für unsere Region", schrieb Herzog in den sozialen Medien. Und weiter: Es bestehe kein Zweifel, dass Trump dafür den Friedensnobelpreis verdient habe.

Verhandlungen waren zuvor wiederholt gescheitert

Trump hatte seinen 20 Punkte umfassenden Plan kürzlich in Washington vorgestellt. Die indirekten Verhandlungen hatten dann am Montag begonnen, mit dem Ziel, den seit zwei Jahren laufenden Gaza-Krieg schrittweise zu einem Ende zu führen. Unter anderem der US-Sondergesandte Steve Witkoff, Israels Minister Ron Dermer und Chalil al-Haja, der höchste Vertreter der Hamas im Ausland, reisten dafür nach Scharm El-Scheich. Versuche, den Gaza-Krieg zu beenden, waren in der Vergangenheit mehrfach gescheitert. 

Der Gaza-Krieg begann vor zwei Jahren. Auslöser war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023. Rund 1.200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt. Seither kamen laut palästinensischen Angaben mehr als 67.000 Palästinenser ums Leben. Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass ein Drittel davon Kinder sind.

Mit Informationen von dpa und AFP

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