Ein Honiglöffel liegt auf einem Glas Honig.
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Ein Honiglöffel liegt auf einem Glas Honig. (Symbolbild)
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Herkunftsangaben – Künftig mehr Transparenz auf dem Honigglas

Herkunftsangaben – Künftig mehr Transparenz auf dem Honigglas

"Mischung aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" – diese Herkunftsangabe ist auf einigen Honiggläsern abgedruckt und sorgt für Kritik. Denn sie sagt nicht wirklich aus, wo der Honig produziert wurde. Das soll sich in Zukunft ändern.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Nah dran am .

Wer beim Einkaufen Wert auf die Herkunft von Lebensmitteln legt, hat es aktuell beim Honig nicht immer leicht. Dabei muss das Herkunftsland des Honigs eigentlich bereits jetzt gekennzeichnet sein. Kompliziert wird es aber bei Honigmischungen, bei denen der Inhalt aus mehreren Ländern stammt.

"Mischung aus Honig von EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" – klingt detailliert, sagt aber nicht viel aus. Denn theoretisch kann dieses Produkt in jedem Land der Erde produziert worden sein. Dafür gab es Kritik, unter anderem von Verbraucherschützern.

Angabe der Herkunftsländer in Zukunft auch bei Mischungen

Für mehr Transparenz hat die EU im vergangenen Jahr die "Frühstücksrichtlinien" auf den Weg gebracht: neue Vorschriften unter anderem für Fruchtsäfte, Konfitüren und Honig. Demnach muss auch die Herkunft von Honig in Honigmischungen konkreter angegeben werden. Das Bundesernährungsministerium will diese Vorschrift jetzt in Deutschland umsetzen.

In Zukunft müssen alle Herkunftsländer bei Honigmischungen auf dem Etikett angegeben sein – nach Gewichtsanteil in absteigender Reihenfolge. Wenn eine Honigmischung beispielsweise zu 60 Prozent aus der Ukraine, zu 25 Prozent aus Rumänien und zu 15 Prozent aus Mexiko kommt, muss das so auf der Verpackung stehen. Die Neuregelung soll am 14. Juni 2026 in Kraft treten.

Die bayerischen Imker begrüßen diese neue Vorschrift und hoffen, dass dadurch mehr Honig aus Deutschland gekauft wird. "Honig kann man importieren, Bestäubungsleistung nicht. Die Biene macht nicht nur den Honig für uns, sondern bestäubt auch die Kulturpflanzen", so Stefan Spiegl, Präsident des Landesverbands der Bayerischen Imker.

Deutschland bei Honig Importland

Gerade wird in Deutschland viel Honig aus dem Ausland gekauft. 2024 konnte Honig aus Deutschland nur knapp 40 Prozent des Bedarfs decken. 72.600 Tonnen Honig wurden importiert. Der meiste Honig kommt aus der Ukraine (22 Prozent). Aber auch Argentinien (14 Prozent), Rumänien (7 Prozent) und Mexiko (7 Prozent) sind wichtige Importländer. Durch die neue Kennzeichnungspflicht sollen die Verbraucherinnen und Verbraucher auf den ersten Blick sehen können, in welchen Ländern Honig produziert wurde – auch bei Mischungen.

Mit der Qualität hätten die neuen genaueren Kennzeichnungen jedoch nichts zu tun, erläuterte der Honig-Verband der Importeure und Abfüller: "Schließlich produzieren immer Bienen den Honig – unabhängig von Landesgrenzen." Das bestätigt auch Verbandspräsident Spiegl. Auch Honig, der in anderen Ländern produziert wurde, könne qualitativ hochwertig sein. Allerdings bestehe bei Honig aus dem Ausland, besonders bei Mischungen, eine höhere Gefahr, dass er gepanscht sei.

Importierter Honig häufig gepanscht

2023 stellte die Europäische Kommission in einer Untersuchung fest, dass fast jede zweite Honigprobe aus dem Ausland gestreckt war, zum Beispiel mit Sirup. Das ist verboten, auch bei Mischungen. Trotzdem waren viele Proben bei dem Test auffällig. Der größte Teil des gestreckten Honigs kam dabei aus China. Aber auch Honig aus der Türkei und Großbritannien war oft gepanscht. Die neue Regelung zur Kennzeichnung wird dieses Problem nicht lösen – aber die Verbraucherinnen und Verbraucher haben zumindest einen Überblick, wo der Honig hergestellt wurde.

Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand
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Auf der Rückseite eines Honigglases steht "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern".

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