(Symbolbild) Jugendliche Schülerinnen und Schüler in einem Klassenzimmer
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(Symbolbild) Eine Studie der Uni Würzburg zeigt, dass sich Jugendliche unter ständigem Konkurrenzdruck immer unkollegialer verhalten.
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(Symbolbild) Eine Studie der Uni Würzburg zeigt, dass sich Jugendliche unter ständigem Konkurrenzdruck immer unkollegialer verhalten.

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Jugendliche werden unter ständigem Konkurrenzdruck unkollegialer

Jugendliche werden unter ständigem Konkurrenzdruck unkollegialer

Eine Studie der Uni Würzburg zeigt, dass sich Jugendliche unter ständigem Konkurrenzdruck immer unkollegialer verhalten. Die Forscher stellten fest, dass in zwei Jahren intensiven Wettbewerbs unter Schülern Hilfsbereitschaft und Vertrauen schwinden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Wissenschaftler der Universität Würzburg haben nachgewiesen, dass dauerhafter Konkurrenzdruck bei Jugendlichen nicht nur deren Verhalten, sondern auch ihre Persönlichkeit nachhaltig verändert, indem er ihre Sozialkompetenzen verringert. Laut der Uni Würzburg zeigt ihre Studie, dass Schülerinnen und Schüler im ständigen Wettbewerb weniger sozial handeln als jene ohne diese Belastung.

Dauerhafter Wettbewerb wirkt sich negativ auf Sozialverhalten aus

Unternehmen beispielsweise nutzen oft Wettbewerbssysteme, um die interne Produktivität zu steigern. Fabian Kosse, Professor für Data Science in Business and Economics, untersuchte nun mit seinem Team die Langzeitfolgen solcher Maßnahmen. Die Wissenschaftler führten ihre Studie an High Schools in Chile durch.

Sie kamen zu folgendem Ergebnis: Zwei Jahre intensiver Wettbewerb verringern die Hilfsbereitschaft und das Vertrauen unter Jugendlichen. Selbst vier Jahre nach Ende des Wettbewerbs sind diese Effekte noch sichtbar. "Der dauerhafte Wettbewerb verändert also nicht nur das situative Verhalten. Er beeinflusst auch die Persönlichkeitsentwicklung", so Kosse.

Forscher untersuchten besondere Bedingungen an High Schools in Chile

Als Grundlage der Untersuchung diente das PACE-Programm der chilenischen Regierung. Dieses zielt darauf ab, mehr Jugendliche aus benachteiligten Familien an Universitäten zu bringen. Das Programm garantiert den jeweils besten 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Schule einen Studienplatz. Wer zu dieser Gruppe gehört, muss die ansonsten vorgeschriebene zentrale Aufnahmeprüfung für Universitäten nicht mehr machen.

Für Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien ist dies sehr bedeutsam, da nur sehr wenige von ihnen über das reguläre, zentrale Zulassungssystem den Sprung an die Universität schaffen.

Daten von 5.000 Schülerinnen und Schülern ausgewertet

Für die Studie wurden über 5.000 Schüler an 64 PACE-Schulen und 64 Kontrollschulen einbezogen. Die Schulen wurden zufällig ausgewählt. Die Forscher griffen auf staatliche Daten zurück und führten zusätzliche Befragungen durch, die sich auf Schulatmosphäre und prosoziales Verhalten wie Altruismus und Vertrauen konzentrierten. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Oxford Global Partnership und dem University College London.

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