Mindestens 59 Tote bei Sturzfluten in Texas - Kinder vermisst
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Mindestens 59 Tote bei Sturzfluten in Texas - Kinder vermisst

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Heftige Sturzfluten haben in Texas mindestens 59 Menschen das Leben gekostet – darunter 21 Kinder. Das Schicksal der 27 vermissten Mädchen bleibt weiterhin unklar. Eltern bangen, Rettungsteams kämpfen gegen die Zeit.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach der verheerenden Sturzflut im US-Bundesstaat Texas ist das Schicksal der 27 vermissten Mädchen weiterhin unklar. Die Zahl der Todesopfer stieg bis zum Sonntagvormittag (Ortszeit) weiter auf 59 an, wie der texanische Vizegouverneur Dan Patrick mitteilte. Unter ihnen sind 21 Kinder. Im Gebiet von Zentraltexas wurden 10 Tote bestätigt. Damit steigt die Zahl der Todesfälle auf rund 70. 

Es sei "traurigerweise" zu erwarten, so der Vizegouverneur, dass die Totenzahl noch weiter steigen werde, fügte Patrick im Fernsehsender Fox News hinzu. Die Suche nach Vermissten wurde fortgesetzt, während der Wetterdienst vor weiteren Überflutungen warnte. So wurden in der Region weiterer Starkregen und "örtlich katastrophale" Sturzfluten vorausgesagt. "Handeln Sie rasch, um Ihr Leben zu schützen", hieß es in einer Warnung des Wetterdienstes NWS.

Feuerwehr und Rettungsteams im Dauereinsatz

Am frühen Morgen des US-Unabhängigkeitstags, dem 4. Juli, fielen innerhalb von nur 45 Minuten extreme Regenmengen im Süden von Texas. Besonders betroffen war der Guadalupe River im Kerr County, dessen Pegel um acht Meter anstieg. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich der Fluss in einen reißenden Strom, der Autos mitriss, Bäume entwurzelte und Häuser überflutete. Der Sheriff von Kerr County sprach von einer "desaströsen Sturzflut", wie sie die Region in dieser Form noch nicht erlebt habe.

Augenzeuge Gerardo Martinez aus Kerrville in der Nähe des Unglücksortes beschrieb die Sturzflut am Freitag: "Das Wasser stand bis zu den Baumwipfeln, zehn Meter oder so. Autos, ganze Häuser wurden den Fluss hinab getrieben. Es war wirklich schlimm." Die Flut wurde durch heftige Regenfälle von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter ausgelöst - ein Drittel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge im Landkreis Kerr.

Hunderte Einsatzkräfte suchen seitdem nach Vermissten. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, rief für mehrere Bezirke den Katastrophenfall aus, um zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren. "Wir werden nicht aufhören, bis wir alle gefunden haben", sagte Abbott auf einer Pressekonferenz.

Insgesamt sind laut Behörden bereits über 850 Menschen unverletzt gerettet worden, acht Menschen haben Verletzungen davongetragen. Viele Menschen mussten aus überfluteten Fahrzeugen oder von Bäumen in Sicherheit gebracht werden, auf die sie sich in letzter Not gerettet hatten.

Kinder aus Sommercamp weiterhin vermisst

Besondere Sorge gilt derzeit einem christlichen Mädchen-Sommercamp in der Region. Dort hielten sich zum Zeitpunkt der Flut rund 750 Kinder auf. 27 von ihnen gelten laut Behörden weiter als vermisst. US-Medien berichteten unter Berufung auf deren Familien, dass vier der Mädchen tot sein. Die Behörden bestätigten dies bisher nicht. Verzweifelte Eltern suchten in Aufnahmezentren für die Flutopfer oder den Onlinemedien nach ihren Kindern. 

Die Wetterbedingungen erschweren die Rettungsmaßnahmen massiv. Starker Regen hält weiterhin an, die Pegel steigen erneut. Die Behörden rufen Anwohner auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Notunterkünfte wurden eingerichtet.

US-Präsident Donald Trump postete auf der Plattform Truth Social: "Melania und ich beten für alle Familien, die von dieser furchtbaren Tragödie betroffen sind." Und: "GOTT SEGNE DIE FAMILIEN, UND GOTT SEGNE TEXAS!"

Region kennt Überschwemmungen – doch nicht in diesem Ausmaß

Das ländliche Gebiet im Süden der USA nutzten viele Amerikaner, um am verlängerten Wochenende an Flüssen zu campen. Die heftigen Überschwemmungen seit Freitagmorgen überraschten viele, auch wenn Überschwemmungen in Kerr County und den umliegenden Regionen keine Seltenheit sind – wegen der vielen Flüsse, die bei starken Regenfällen über die Ufer treten. Der Verwaltungschef des Landkreises, Rob Kelly, sprach vom "gefährlichsten Flusstal der USA".

Auch auf Bundesebene läuft die Unterstützung. Heimatschutzministerin Kristi Noem teilte mit, dass unter anderem die US-Küstenwache in die Rettungsmaßnahmen eingebunden ist.

Texas ruft Katastrophenfall aus

Die Behörden warnten die Menschen, das Unglücksgebiet zu betreten, in dem sich mehrere Campingplätze entlang des Flusses befinden. Anwohner sollten nicht auf eigene Faust nach den Vermissten suchen, sagte Dalton Rice von der Stadtverwaltung von Kerr: Die Bedingungen vor Ort seien "sehr schwierig", das Gelände mit Treibgut übersät und schwer passierbar. Dutzende Straßen waren unpassierbar.

Mit Informationen von dpa, AP und AFP

Zum Audio: Heftige Sturzfluten in Texas

04.07.2025, USA, Kerrville: Ein Mann begutachtet die Schäden, die der reißende Guadalupe River in Kerrville, Texas, hinterlassen hat. Foto: Eric Gay/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Eric Gay
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Überschwemmungen in Texas

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