Schuhe aus, Turban auf. Bis das ewig lange orangefarbene Tuch richtig auf dem Kopf des bayerischen Ministerpräsidenten gewickelt und befestigt ist, dauert es. Geduldig lässt Markus Söder die Zeremonie über sich ergehen. Dass er für den Sikh Tempel nicht nur die Schuhe, sondern auch die Socken ausziehen muss, nimmt er zur Kenntnis. Da weiß er noch nicht, dass er gleich barfuß durch die Küche des Tempels läuft.
Kochen im Sikh-Tempel
Der Sikh Tempel Gurudwara Bangla Sahib in Neu-Delhi versorgt am Tag bis zu 30.000 Menschen mit Essen. In riesigen Kochtöpfen wird das landestypische Dal gekocht, Linsen mit Gemüse. Söder darf umrühren. Sein Kommentar: "Alles vegetarisch." Danach geht’s zum Brotbacken. Söder bekommt den Auftrag, das frische Chapati-Brot mit der Hand mit ein wenig mit Öl einzureiben. "Heiß!", ruft er. Die Inderin neben ihm deutet ihm an, schön weiterzumachen.
Gandhi, Gate und gute Bilder
Der erste Tag des Besuchs von Markus Söder in Indien ist geprägt von kulturellen Eindrücken. Söder lässt sich vor dem weltberühmten India Gate in Neu-Delhi fotografieren. Eine deutsche Touristin kann ihr Glück kaum fassen, als Söder ihr ein Selfie anbietet. Bei der Einäscherungsstätte von Mahatma Gandhi wirft er traditionell Blumen in die Luft. So lange, bis die Bilder im Kasten sind.
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Indien und Bayern mit guten Beziehungen
Als politischer Teil der Reise steht am Sonntag ein Gespräch mit dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar auf dem Programm. Rein protokollarisch ist dieser gar nicht für einen bayerischen Ministerpräsidenten zuständig. Söder betrachtet das als große Ehre. Eingeladen hatte ihn vor drei Jahren Indiens Premierminister Nadrendra Modi.
Weiterer wichtiger Punkt der Reise sind die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und Bayern. Wie eng diese sind, merke man allein daran, dass es täglich einen Flug zwischen München und Delhi gibt, betont die Botschaft. Zahlreiche Firmen haben in Indien Niederlassungen. Söder wird im Verlauf der Reise einige Werke besichtigen, zum Beispiel von Siemens, und auch Vertreter der Autoindustrie wie von BMW und Audi treffen.
Im Video: Söders erster Tag in Indien
Ministerpräsident Markus Söder mit Turban
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