Österreichs Medienstar Elch "Emil".
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Österreichs Medienstar Elch "Emil" spaziert durch den Verkehr. Die Polizei ist aber schon da.
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Österreichs Medienstar Elch "Emil" spaziert durch den Verkehr. Die Polizei ist aber schon da.

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Österreichs Medienstar Elch "Emil" nahe Autobahn betäubt

Österreichs Medienstar Elch "Emil" nahe Autobahn betäubt

Über einen Monat war er durch Österreich gestreift, jetzt musste Elch "Emil" nahe einer Autobahn betäubt werden. Er sei kurz davor gewesen, über den Zaun auf die A1 zu springen, teilten die Behörden mit. Seine neue Heimat soll der Böhmerwald werden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Er ist durch die Donau geschwommen, wurde an der Stadtgrenze zu Wien gesichtet, hat für eine Notbremsung der ÖBB gesorgt – aber jetzt ist die Reise von Elch Emil, wie das Jungtier in Österreich getauft wurde, vorläufig zu Ende. Der Elch ist am frühen Montagmorgen in der Nähe von Sattledt in Oberösterreich betäubt und anschließend im Böhmerwald ausgesetzt worden.

Emil wollte auf die Autobahn

Die Behörden in Sattledt haben sich gegen 05.30 Uhr für den Schritt entschieden, weil Emil in der Nähe der Autobahn unterwegs war. Er soll versucht haben, den Zaun zur A1 zu überqueren. Darauf wollte man es nicht ankommen lassen – Elche werden bis zu 800 Kilogramm schwer.

"Ein Unfall – und das bestätigen Wildtier-Expertinnen und -Experten – hätte Lebensgefahr für alle Beteiligten bedeutet", erklärte die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Das Tier wurde unter Anleitung eines wildtiermedizinischen Fachteams betäubt und laufend überwacht - mit Drohnen und Wärmebildkameras. Mit der Freiwilligen Feuerwehr in Sattledt ging es für Emil in einen mit Stroh ausgelegten Transportanhänger und nach überstandener Betäubung an den Rand des Böhmerwalds (Bezirk Rohrbach) in die Freiheit; konkret in die Nähe des tschechischen Nationalparks Šumava. Dort gibt es eine Elch-Population.

Emil, ein Internet-Star in Österreich

Für das Tier endet damit eine über vier Wochen lange Reise durch Österreich, die die Menschen wahlweise belustigt oder besorgt hat. Der Elch ist mutmaßlich über Polen und Tschechien nach Österreich eingewandert. Seitdem er am 19. August in Mistelbach auftauchte, kursierten nach jeder weiteren Sichtung viele Clips durch die sozialen Netzwerke: Emil in der Nähe vom Bahnhof, Emil auf dem Golfplatz, Emil spaziert durch die Wohnsiedlung.

Elche gelten als friedliche Fluchttiere. Vielleicht haben deshalb Menschen teilweise versucht, das Wildtier anzulocken – ein Fehlverhalten. Fachleute und die Polizei hatten darum immer wieder appelliert, das Tier in Ruhe zu lassen, der Elch hätte sich schließlich in einer Ausnahmesituation befunden und unter Stress gestanden.

Wie Emils Zukunft konkret aussieht, lässt sich nachvollziehen: Das Tier trägt nun eine Ohrmarke mit GPS-Sender. So lassen sich seine Wege künftig wissenschaftlich dokumentieren, ohne dem Wildtier zu nahe zu kommen. Der Elch soll nun ein wildtiergerechtes Leben führen können.

Im Audio: Elch "Emil" betäubt und im Böhmerwald ausgesetzt

Elch "Emil"
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Elch "Emil", aufgenommen am Samstag, 6. September 2025, in St. Pölten.

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