In Russland sind nach einem Angriff proukrainischer Hackergruppen Dutzende Flüge ausgefallen. Am Morgen hatte die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot zunächst Störungen im internen Informationssystem gemeldet, später mussten etwa 60 Flüge von oder nach Moskau-Scheremetjewo abgesagt werden.
Chaotische Zustände an russischen Flughäfen
Videos zeigten dort chaotische Szenen, betroffen waren auch andere russische Flughäfen und geplante Verbindungen etwa aus der belarussischen Hauptstadt Minsk und der armenischen Hauptstaft Jerewan.
Proukrainische Hacker der Gruppen "Silent Crow" und die belarussische Gruppe "Cyberpartisanen BY" teilten mit, sie hätten eine seit einem Jahr vorbereitete Operation gegen Aeroflot ausgeführt. Die Hacker behaupten, die IT-Infrastruktur von Aeroflot zerstört zu haben. Das betreffe 7.000 Server. Außerdem seien 20 Terabyte an Daten entwendet worden. Unabhängig bestätigt ist das ebenso wenig wie der Verweis, dass auch Hacker aus Belarus beteiligt waren.
Peskow: "Alarmierende Nachrichten"
Für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB und andere Stellen der Cybersicherheit Moskaus sei dies eine Botschaft, dass sie nicht in der Lage seien, die Schlüssel-IT-Infrastruktur zu schützen, so die Mitteilung der Hacker. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von alarmierenden Nachrichten. "Die Bedrohung durch Hacker ist eine Gefahr, die es für alle großen Unternehmen gibt, die der Bevölkerung dienen", sagte er der Agentur Interfax zufolge.
Mit Aeroflot wurde Russlands größte Fluggesellschaft Opfer des Cyberangriffs. Betroffen war auch die Tochtergesellschaft Rossija. Russlands Generalstaatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren wegen illegalen Zugriffs auf Computerdaten ein.
Mit Informationen von dpa und Reuters
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