Eine Airbus-Maschine des Typs A320 der Lufthansa auf dem Rollfeld des Münchner Flughafens.
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Der europäische Flugzeughersteller Airbus muss bei Tausenden Flugzeugen seiner A320-Familie neue Software aufspielen.
Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Alex Friedel
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Der europäische Flugzeughersteller Airbus muss bei Tausenden Flugzeugen seiner A320-Familie neue Software aufspielen.

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Software-Probleme bei Airbus: Tausende Flieger bleiben am Boden

Software-Probleme bei Airbus: Tausende Flieger bleiben am Boden

Der europäische Flugzeugbauer Airbus muss rund 6.000 seiner Flugzeuge vom Typ A320 überprüfen. Der Grund ist ein Softwarefehler. Durch diesen könnten Daten beschädigt werden, die für die Steuerung der Maschinen von großer Bedeutung seien, heißt es.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der Flugzeugtyp A320 ist wohl das erfolgreichste Modell des Herstellers Airbus. Vor der Corona-Pandemie lieferte das europäische Unternehmen pro Monat 60 Exemplare der A320-Familie aus. Jetzt bleiben tausende Maschinen aber erstmal am Boden - wegen eines Softwarefehlers, der die Flugsteuerung beeinträchtigt.

Rund 6.000 Flugzeuge von Software-Problem betroffen

Airbus teilte mit, ein Zwischenfall bei einem Flugzeug der A320-Reihe habe gezeigt, dass intensive kosmische Strahlung von der Sonne Daten beschädigen könne, die für die Steuerung wichtig seien. Deshalb müssten nun rund 6.000 Flugzeuge überprüft werden, bevor sie wieder starten können. Betroffen ist demnach mehr als die Hälfte der weltweiten Flotte.

Man sei sich bewusst, dass diese Empfehlungen zu Betriebsunterbrechungen für Passagiere und Kunden führen werde, so das Unternehmen. In Zusammenarbeit mit den Luftfahrtbehörden habe man die Fluggesellschaften aufgefordert, vorsorgliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die Software und/oder Hardware umfassten, hieß es weiter. Der Konzern entschuldigte sich und versicherte, eng mit den Fluggesellschaften zusammenzuarbeiten. Die Sicherheit habe oberste Priorität.

Hunderte Jets könnten Wochen ausfallen - Lufthansa erwartet kaum Behinderungen

Die Reparaturen müssten noch vor dem nächsten Flug vorgenommen werden, erklärte Airbus in Toulouse. Bei etwa zwei Dritteln der betroffenen Flugzeuge wird der Rückruf Insidern zufolge nur zu einer relativ kurzen Stilllegung von einigen Stunden führen, da die Fluggesellschaften lediglich eine andere Software aufspielen müssten. Dabei könne auf eine frühere Softwareversion zurückgegriffen werden.

Bei etwa 1.000 Jets müsse aber möglicherweise auch die Hardware ausgetauscht werden, was zu wochenlangen Ausfallzeiten führen könne. Insgesamt werde die Operation kurz vor dem verkehrsreichsten Reisewochenende des Jahres in den USA erhebliche Störungen verursachen. Europas größte Airline Lufthansa erklärte am Abend, möglicherweise werde es über das Wochenende zu einer kleinen Zahl von Flugausfällen und -verspätungen kommen.

Notlandung in Florida war offenbar Auslöser

Der Vorfall, der die Rückrufaktion auslöste, ereignete sich Insidern zufolge am 30. Oktober auf einem Flug der Gesellschaft Jetblue von Cancun in Mexiko nach Newark im US-Bundesstaat New Jersey. Der Flug 1230 habe nach einem Problem mit der Flugsteuerung und einem plötzlichen unkontrollierten Höhenverlust in Tampa, Florida, notlanden müssen. Mehrere Personen seien ins Krankenhaus gebracht worden.

Laut Airbus sind gegenwärtig rund 11.300 Flugzeuge der verkaufsstarken A320-Familie im Einsatz, darunter 6.440 des Kernmodells A320. Die Modellreihe gilt inzwischen als das meistverkaufte Verkehrsflugzeug der Welt – knapp vor der 737 des US-Erzrivalen Boeing.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Hinweis: In einer ursprünglichen Version des Artikels war davon die Rede, dass intensive Sonneneinstrahlung zu Problemen bei der Flugsteuerung geführt habe. Richtig ist aber, dass es sich um Sonnenstrahlung, also kosmische Strahlung, handelt. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.

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