(Symbolbild) Bundespolizisten kontrollieren an der A3 bei Pocking einen Transporter.
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(Symbolbild) Bundespolizei auf Schleuser-Jagd
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Staatsanwaltschaft Weiden: Schlag gegen Schleuserorganisation

Staatsanwaltschaft Weiden: Schlag gegen Schleuserorganisation

Die Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Weiden meldet einen Ermittlungserfolg: Sie hat bei einer großen Durchsuchungsaktion fünf mutmaßliche Mitglieder eines international agierenden Schleuser-Clans festgenommen.

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Einer Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Weiden ist ein Schlag gegen die organisierte Schleuserkriminalität gelungen. Laut Pressemitteilung konnten insgesamt fünf mutmaßliche Mitglieder eines international agierenden Schleuser-Clans festgenommen werden – in Deutschland, den Niederlanden sowie Bosnien-Herzegowina. Beteiligt waren auch die Bundespolizei sowie die europäische Polizeiorganisation EUROPOL und die europäische Justiz-Agentur EUROJUST.

In einer gemeinsamen Aktion durchsuchten Spezialeinheiten drei Wohnungen in Dortmund und Bochum sowie ein Objekt in Houten in den Niederlanden. Zudem wurde Beweismaterial wie Smartphones und Fahrzeuge sichergestellt.

Über Balkanroute: Bande soll mindestens 500 Menschen geschleust haben

Ausgangspunkt der groß angelegten Aktion waren den Angaben zufolge aufwändige Ermittlungen der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Weiden zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden und organisierten Kriminalität in Zusammenarbeit mit Ermittlern der Bundespolizeiinspektion München sowie der Bundespolizeiinspektion Waidhaus gegen eine mutmaßliche Bande.

Diese soll seit mindestens 2021 Schleusungen vorwiegend syrischer Staatsangehöriger, unter anderem über die sogenannte "Balkanroute", organisiert und durchgeführt haben. Den festgenommenen Beschuldigten im Alter zwischen 26 und 37 Jahren mit syrischer Nationalität werden konkret 40 banden- und gewerbsmäßige Schleusungstaten mit mindestens 500 Geschleusten vorgeworfen. Aufgrund der Überwachungsmaßnahmen ist jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen.

Schleusung als Millionengeschäft

Nach Angaben der Fahnder mussten die Geflüchteten zwischen 2.500 und 4.500 Euro für die Schleusungen zahlen. Die Bande soll in knapp vier Jahren so mindestens 1,4 Millionen Euro eingenommen haben. Die Ermittler schließen aber nicht aus, dass etwa zehn Millionen Euro Schleuserlohn geflossen sein könnte. Die Organisation brüstete sich selbst damit, im Jahr 2022 bis zu 480 Personen pro Tag nach Europa und Deutschland eingeschleust zu haben.

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