Auf EU-Ebene wird über ein Verbot von Bezeichnungen wie "Burger", "Wurst"oder "Schnitzel" für vegetarische Produkte diskutiert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) signalisieren Zustimmung. Merz sagte in der ARD-Sendung Caren Miosga: "Eine Wurst ist eine Wurst. Wurst ist nicht vegan." Verbraucherschützer und Handelsunternehmen kritisieren den Vorstoß scharf.
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Landwirtschaftsminister: Schnitzel muss Fleisch enthalten
Im EU-Parlament in Straßburg wird in dieser Woche über einen Antrag abgestimmt, der festlegt, dass Burger, Schnitzel und Würste nur so heißen dürfen, wenn Fleisch enthalten ist. Rainer, gelernter Metzgermeister, begrüßte dies: "Für mich persönlich ist ein Schnitzel aus Pute, Kalb oder Schwein." Der Minister verwies auf den Koalitionsvertrag und betonte Transparenz und Information für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Handel und Foodwatch gegen Namensverbot
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hob hervor, dass Verbraucher selbstbestimmt entscheiden sollen und Transparenz über im Handel erhältliche Lebensmittel notwendig sei. Foodwatch kritisiert, die EU könne Verbraucher verunsichern. Belege für die Verwirrung durch Kennzeichnungen seien nicht erbracht. Ein gemeinsamer Brief großer Unternehmen wie Aldi Süd, Lidl, Burger King und Rügenwalder Mühle lehnt das Verbot ab und warnt vor Benachteiligung von pflanzlichen Produkten. Der Europäische Verbraucherverband BEUC hält die Mehrheit der Verbraucher für nicht verwirrt und sieht wenig Sinn im Vorhaben.
Die Abstimmung im EU-Parlament ist für Mittwoch geplant. Eine endgültige Entscheidung steht aus, da das Parlament danach noch mit den 27 EU-Staaten verhandeln muss.
Mit Informationen von AFP
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