Bei einer Gala im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund sind Bastian Schweinsteiger und Jupp Heynckes in die "Hall of Fame" des deutschen Fußballs aufgenommen worden. Neben ihnen gehören auch Guido Buchwald, Otto Rehhagel, Horst Hrubesch und Bert Trautmann (posthum) zu den sechs Neuzugängen.
Laudator Lahm ehrt Schweinsteiger
Der langjährige Mittelfeldstratege des FC Bayern, Bastian Schweinsteiger, wurde von seinem ehemaligen Mitspieler Philipp Lahm gewürdigt: "Freut mich, dass endlich einer dabei ist, der jünger ist als ich. Er schaut zwar nicht so aus, aber er ist es", witzelte Lahm. Schweinsteiger gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer überhaupt. Seine Karriere begann 2002 bei den Amateuren des FC Bayern, führte über zahlreiche Titelgewinne bis zum WM-Triumph 2014 in Rio de Janeiro und endete 2019 nach einer letzten Station bei Chicago Fire in der Major League Soccer.
Video: Schweinsteiger in Tränen
Hall of Fame des deutschen Fußballs
Schweinsteiger emotional
"Du warst der Fels in der Brandung. Du warst ein Spieler, in dem sich Deutschland wiedererkannt hat und an den es sich immer erinnern wird", huldigte Lahm. "Wir waren eine Schicksalsgemeinschaft, das hat uns zusammengeschweißt. 2012 galten wir als die Unvollendeten. Rio war dann die Krönung deiner und meiner Karriere. Ganz Deutschland hat Anteil am Leben von Schweini genommen – dem Michel aus Lönneberga im DFB-Trikot."
Schweinsteiger war sichtlich gerührt: "Es ist etwas sehr Besonderes, wenn du wie ich aus einem kleinen Ort, der Oberaudorf heißt, kommst und dann jetzt hier stehst und in die Hall of Fame aufgenommen wirst. Das bedeutet mir sehr viel." Der 41-Jährige wischte sich Tränen aus dem Auge.
Heynckes setzte neue Maßstäbe
Auch Jupp Heynckes wurde in die Hall of Fame aufgenommen, auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich vor Ort sein konnte. Der 80-Jährige blickt auf über 50 Jahre im Fußball zurück, in denen er als Spieler und vor allem als Trainer national wie international Maßstäbe setzte. Besonders unvergessen bleibt sein Triumphjahr 2013, als er mit dem FC Bayern als erster deutscher Trainer das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League gewann.
Mehr als 50 Mitglieder hat die "Hall of Fame"
Mittlerweile umfasst die Ruhmeshalle mehr als 50 Mitglieder. Über die Aufnahme entscheidet eine Jury, bestehend vornehmlich aus Sportjournalistinnen und -journalisten. Voraussetzung ist, dass die Karriere mindestens fünf Jahre zurückliegt und die Geehrten herausragende Leistungen – insbesondere im Nationaltrikot – erbracht haben. Sie vereint Generationen von Spielerinnen und Spielern, Trainern und Pionieren, die das Spiel in Deutschland geprägt haben.
Neben den Neuzugängen von 2023/2024 gehören unter anderem auch Philipp Lahm, Karl-Heinz Rummenigge, Michael Ballack, Rudi Völler, Oliver Kahn, Silvia Neid und Birgit Prinz zur illustren Runde.
Die gesamte "Hall of Fame" im Überblick:
Männer, Doppel-Jahrgang 2023/2024: Bert Trautmann, Guido Buchwald, Bastian Schweinsteiger, Horst Hrubesch, Jupp Heynckes, Otto Rehhagel
Männer, Jahrgang 2022: Philipp Lahm, Bernd Schuster, Karl-Heinz Rummenigge
Frauen, Jahrgang 2022: Nadine Angerer, Ariane Hingst, Anne Trabant-Haarbach, Christa Kleinhans, Bärbel Wohlleben
Männer, Jahrgang 2021: Jürgen Kohler, Horst Eckel, Joachim Streich, Miroslav Klose, Udo Lattek
Männer, Jahrgang 2020: Berti Vogts, Michael Ballack, Andreas Möller, Klaus Fischer, Rudi Völler
Männer, Jahrgang 2019: Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann, Helmut Schön
Frauen, Jahrgang 2019 (Gründungself): Silke Rottenberg; Steffi Jones, Doris Fitschen, Nia Künzer; Renate Lingor, Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg, Bettina Wiegmann; Inka Grings, Birgit Prinz, Heidi Mohr; Tina Theune
Männer, Jahrgang 2018 (Gründungself): Sepp Maier; Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme; Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer; Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn; Sepp Herberger
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