Streaming-Apps auf einem Fernsehbildschirm
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Apps verschiedener Streaming-Plattformen auf einem Fernseher

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Streaming-Dienste: Billiger mit Werbung oder lieber teurer ohne?

Streaming-Dienste: Billiger mit Werbung oder lieber teurer ohne?

Werbung im Free-TV kann ziemlich nerven. Für viele ein Grund, ein Streaming-Abo abzuschließen und monatlich oder jährlich zu bezahlen. Doch immer mehr dieser Anbieter führen nun ebenfalls Werbung ein. Warum - und wie kommt das bei Kunden an?

Fernsehwerbung kann ziemlich nerven - besonders, wenn man entspannt einen Film anschauen möchte. Und bei einigen Fernsehsendern kann man schon mal das Gefühl bekommen, mehr Werbung als Film zu sehen. Aber: Es gibt ja ARD und ZDF – oder Streamingdienste wie Netflix, AppleTV+, Amazon Prime Video und diverse andere. Gegen eine monatliche Abo-Gebühr liefern sie Serien und Filme ohne Werbung. Bisher jedenfalls - denn immer mehr Anbieter zeigen inzwischen auch Werbung.

Harte Konkurrenz unter Streaming-Anbietern

Die großen Streaming-Plattformen sitzen an der US-Westküste: Pionier Netflix ist seit einem guten Vierteljahrhundert im Geschäft, Prime Video von Amazon gibt es seit 2006. Apple TV Plus ist gerade fünf geworden, Disney+ wird es im November. Lange sind alle ohne ausgekommen, aber inzwischen integrieren Netflix, Disney+ und Amazon Werbung in ihre Angebote. Dass Apple gerade einen ziemlich bekannten Spezialisten für Fernsehwerbung rekrutiert hat, könnte darauf hindeuten, dass es auch dort Ambitionen in diese Richtung gibt.

Es geht ums Geld: "Nummer eins bei den Kosten ist Inhalt und Lizensierung. Wenn Netflix etwa 18 oder 19 Milliarden pro Jahr für Inhalte ausgibt, dann müssen sie einen bestimmten Betrag dafür nehmen, um profitabel zu sein", sagt Analyst Dan Rayburn. Streaming ist demnach kein einfaches Business.

Günstigere Tarife mit Werbung scheinen attraktiv zu sein

Netflix ist vergangenes Jahr gegen das sogenannte Account-Sharing vorgegangen und hat kontinuierlich Nutzer dazugewonnen. Mit günstigeren Abopreisen für werbegestützte Abonnements und trotz – oder wegen – der Gebühren für die Teilung von Accounts stieg die Zahl der zahlenden Netflix-Nutzer weltweit auf über 260 Millionen. Günstigere Tarife mit Werbung einzuführen, scheint also mit Blick auf den Geldbeutel der Nutzerinnen und Nutzer zu funktionieren.

In Deutschland geben 30- bis 49-Jährige laut einer Erhebung von Bitkom rund 17 Euro monatlich für Streamingdienste aus. Am häufigsten genutzt werden laut der Medienfachzeitschrift W&V Amazon Prime Video vor Netflix und Disney+. Die Mediatheken von ARD, ZDF und Arte sind auch stark nachgefragt.

Klage gegen Amazon

Seit Februar müssen Amazon-Nutzer, die bisher Filme und Serien mit dem Prime-Abo werbefrei schauen konnten, nun monatlich knapp drei Euro mehr bezahlen - sonst wird Werbung eingeblendet. Verbraucherschützern geht das zu weit: Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat Amazon deswegen abgemahnt und wird gegen das einseitige Vorgehen Klage einreichen (externer Link).

Streaming ohne Werbung hat seinen Preis

Branchenexperten sind sich aber sicher: Streaming ohne Werbung wird nie wieder weniger kosten als heute. Und wer keine will, der wird dafür tiefer in die Tasche greifen müssen. Zugleich sind die Werbemöglichkeiten für die Industrie attraktiv. Perspektivisch könnten die Werbeeinnahmen für Streamingdienste lukrativer sein als Abogebühren. Michael Lang von der Kommunikationsagentur Carax sagt, beim Streaming wisse man mehr über das Publikum als im Fernsehen. Deshalb könne man Werbung besonders passgenau und effizient platzieren.

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