Sie kamen schlicht zu früh: Die magnetischen Teilchen, die nach einer starken Eruption auf der Oberfläche der Sonne ins All geschleudert wurden, trafen in einem großen Strom anders als erwartet schon am Sonntagnachmittag bei uns auf der Erde ein. Das sagte Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde im hessischen Heppenheim zur Nachrichtenagentur dpa. Am Sonntagnachmittag war es aber in Deutschland noch hell und außerdem bewölkt. Deshalb waren die Polarlichter, die von den magnetischen Teilchen ausgelöst werden, hier nicht zu sehen.
- Zum Artikel: Wenn ein Sonnensturm die Erde trifft
Dass es am Montagabend in Deutschland doch noch Polarlichter zu sehen gibt, sei zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich, so Liefke. In Neuseeland und Australien hätten Menschen das Himmelsspektakel sehen können.
Sonnenstürme können Polarlichter auslösen
Verantwortlich für das grünliche oder rötliche Leuchten sind sogenannte Sonnenstürme. Bei Eruptionen auf der Sonne werden dabei elektrisch geladene Teilchen fortgeschleudert. Geschieht dies in Richtung Erde, können die Teilchen bei uns ankommen. Für die rund 150 Millionen Kilometer große Entfernung brauchen sie etwa anderthalb bis zwei Tage. Treten sie dann in die Erdatmosphäre ein, kommt es zum Leuchten.
Bei normaler Sonnenaktivität sieht man die Polarlichter nur in den nördlichen Breiten. Seit 2019 hat die Aktivität der Sonne aber stetig zugenommen und gegenwärtig erreicht sie einen Höhepunkt innerhalb eines etwa elfjährigen sogenannten Sonnenfleckenzyklus. Deshalb waren in den vergangenen Monaten Polarlichter immer wieder auch über Deutschland zu sehen, teils auch bis ans Mittelmeer. Laut dem privaten Weltraumwetterdienst Spaceweather gab es am Sonntag den stärksten geomagnetischen Sturm seit 2017. Die Folgen eines derart starken Sturms können unter anderem Probleme in den Stromnetzen sein.
Mit Informationen von dpa
Im Video: Polarlicht-Zauber nach dem Jawort in der Eis-Kapelle
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