Präsident Donald Trump hebt seine rechte Faust, während er an Bord der Air Force One auf der Joint Base Andrews geht.
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Trump schickt Atom-U-Boote "näher an Russland"

Trump schickt Atom-U-Boote "näher an Russland"

Die Spannungen zwischen den USA und Russland haben sich verschärft. US-Präsident Trump will Atom-U-Boote Richtung Russland schicken, als Reaktion auf provokative Äußerungen von Ex-Staatschef Medwedew. Er kritisiert zudem viele Tote im Ukraine-Krieg.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

US-Präsident Donald Trump hat die Entsendung von zwei Atom-U-Booten in Richtung Russland angekündigt und dies mit "hoch provokativen Äußerungen" des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew begründet.

Trump reagiert auf scharfe Worte Medwedews

Trump entsende die Atom-U-Boote "für den Fall, dass diese törichten und hetzerischen Aussagen mehr als nur Worte sind", schrieb Trump am Freitag bei Truth Social. Medwedew hatte zuvor das von Trump gesetzte Ultimatum zur Beendigung des Ukraine-Einsatzes als "Schritt Richtung Krieg" bezeichnet. Worte führten "oft zu unbeabsichtigten Konsequenzen", warnte der US-Präsident in seinem Onlinedienst und fügte hinzu: "Ich hoffe, dies wird nicht einer dieser Fälle sein."

Trump sagte weder, wohin genau die U-Boote unterwegs waren, noch ob es sich um atomgetriebene U-Boote oder um U-Boote mit nuklearer Bewaffnung handelte. Am Freitagabend (Ortszeit) antwortete der Präsident auf die Frage eines Moderators des Senders Newsmax, ob sich die Boote Russland bereits genähert hätten: "Ja, sie sind näher an Russland dran". 

Im Video: Streit zwischen Trump und Medwedew eskaliert weiter

US-Präsident Donald Trump verschärft den Ton gegenüber Moskau.
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US-Präsident Donald Trump verschärft den Ton gegenüber Moskau.

Streit mit Medwedew dauert an

Medwedew gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ist Vizevorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates. Der öffentliche Streit zwischen ihm und Trump zieht sich bereits seit Tagen. Ausgangspunkt war, dass Trump sein Ultimatum an Kremlchef Wladimir Putin von 50 auf zehn Tage verkürzt hatte: In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Die Frist läuft Ende kommender Woche ab – danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen, sollte es keine Einigung geben. Trump sprach von Zöllen von "rund 100 Prozent" gegen Länder, die weiterhin billiges Öl und Gas oder Waffen von Russland beziehen.

Medwedew drohte daraufhin auf der Plattform X unter anderem eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an. Jedes Ultimatum sei demnach ein Schritt auf dem Weg zum Krieg. Trump bezeichnete er unter anderem als "Opa". Medwedew ist seit Kriegsbeginn wegen seiner notorischen antiwestlichen Ausfälle – teils garniert mit Atomdrohungen – bekannt. 

Trump zunehmend verärgert über Putin

Der US-Präsident kritisierte nun in einer weiteren Botschaft auf Truth Social die vielen "unnötigen Toten" im Ukraine-Krieg. Alleine seit Jahresbeginn habe Russland 112.500 Soldaten verloren. Im selben Zeitraum seien 8.000 ukrainische Soldaten getötet worden, die vermissten Soldaten der Ukraine und die getöteten Zivilisten seien in dieser Bilanz nicht mitgezählt.

Im Wahlkampf hatte Trump noch behauptet, er werde den Ukraine-Krieg als Präsident innerhalb von 24 Stunden beenden. Rund einen Monat nach Beginn seiner zweiten Amtszeit demütigte er dann im Februar den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch im Weißen Haus vor laufenden Kameras und warf ihm Undankbarkeit vor. Nach einer Serie schwerer russischer Luftangriffe auf die Ukraine zeigte sich Trump jedoch zunehmend verärgert über Putin. Er bezeichnete den Kremlchef als "verrückt" und warf ihm vor, "eine Menge Mist" über die Ukraine zu verbreiten. Am Donnerstag bezeichnete der US-Präsident das russische Vorgehen in der Ukraine als "widerwärtig".

Neue Waffen für die Ukraine

Der US-Präsident hatte am Donnerstag auch angekündigt, dass sein Sondergesandter Steve Witkoff nach seinem Besuch in Israel weiter nach Russland reisen soll. Details zu Witkoffs geplanter Reise nannte er nicht. Am Freitag hielt sich Witkoff zunächst noch im Nahen Osten auf und machte sich ein Bild von der Lage im Gazastreifen.

Zudem hatte sich Trump mit Nato-Verbündeten wie Deutschland Mitte Juli auf neue Waffenlieferungen an die Ukraine verständigt. Diese sollen unter anderem Patriot-Luftabwehrsysteme umfassen. Bezahlen sollen dafür allerdings die Europäer.

Putin droht seinerseits

Putin verkündete indes am Freitag, dass Moskau mit der Serienproduktion der Hyperschallrakete "Oreschnik" begonnen habe, welche sich auch nuklear bestücken lässt. Die Raketen könnten bis zum Jahresende in Belarus stationiert werden, fügte er hinzu. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands und Nachbarland der Ukraine.

Mit Informationen von AFP und dpa.

Im Audio: Russische Reaktionen: Trump verlegt Atom-U-Boote

Der US-Präsident am 1. August in Washington D.C.
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