Seit mittlerweile 37 Tagen befinden sich die USA im Shutdown: Demokraten und Republikaner streiten über den Haushalt. Der Shutdown wirkt sich auch auf den Flugverkehr aus: Der US-Verkehrsminister Sean Duffy sagte am Mittwoch, er werde eine Reduzierung des Flugverkehrs um bis zu zehn Prozent anordnen, an 40 großen US-Flughäfen. Das Ganze soll am Freitag losgehen. Der Grund: Engpässe bei der Flugsicherung aufgrund des Shutdowns.
Fluglotsen bekommen kein Geld
Das US-Parlament hat keinen Haushalt verabschiedet. Das hat dazu geführt, dass auch die Fluglotsen derzeit nicht bezahlt werden. Viele nehmen laut US-Verkehrsminister Duffy deswegen inzwischen Nebenjobs an. Die Folgen: Personalmangel und zehntausende verspätete Flüge seit Beginn des Shutdowns.
US-Medien berichten, dass Verkehrsminister Duffy und die US-Luftfahrtbehörde FAA sich am Mittwoch mit den Airlines zusammensetzen wollten und dann heute im Laufe des Tages genauere Details veröffentlichen werden. Die Nachrichtenagentur AP berichtet von einer Liste, die heute an die Fluggesellschaften geschickt wurde. Aus dieser geht hervor, dass Flughäfen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in den USA betroffen sind, darunter Atlanta, Denver, Dallas, Orlando, Miami und San Francisco. In Großstädten wie New York, Houston und Chicago seien mehrere Flughäfen von den Streichungen betroffen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters plant die FAA, internationale Flugverbindungen von den Kürzungen auszuschließen.
Was bedeuten die Flugstreichungen für Reisende?
Der Deutsche Reiseverband (DRV) wartet ebenfalls auf die genaueren Details, die die US-Luftfahrtbehörde FAA heute veröffentlichen will. Ein Sprecher des DRV sagte, besonders Pauschalreisende müssen sich aber keine Sorgen machen: Sollte eine Flugverbindung ausfallen, buchen die Reiseveranstalter die Gäste um oder sorgen für Ersatz.
Bei einer Buchung von individuell zusammengestellten Einzelleistungen müssten sich Reisende selbst kümmern und beispielsweise die betroffene Fluggesellschaft kontaktieren. Das Flugrechteportal Flightright geht davon aus, "dass ein Government Shutdown klar als außergewöhnlicher Umstand zu werten ist, auf den Airlines keinen Einfluss haben." Deswegen seien Entschädigungen nach der EU-Fluggastrechteverordnung in der Regel ausgeschlossen.
Große US-amerikanische Airlines wie United oder Southwest haben kommuniziert, dass sie ihre Kunden schnellstmöglich über Unregelmäßigkeiten informieren werden. Eine Sprecherin der Lufthansa sagte, man prüfe momentan noch "etwaige Auswirkungen auf die Flugpläne der Lufthansa Group Airlines".
Wie lange die Kürzungen andauern werden, ist derzeit noch nicht abzusehen. Wahrscheinlich sobald die Regierungsgeschäfte in den USA wieder aufgenommen werden und der mittlerweile längste Shutdown der US-Geschichte ein Ende findet.
Im Audio: Was der Shutdown für die USA bedeutet
Haushaltssperre in den USA
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!

