Bei seinem Antrittsbesuch in Israel hat der neue Außenminister Johann Wadephul (CDU) angekündigt, entschlossen gegen Antisemitismus in Deutschland zu kämpfen. Wadephul besuchte auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. In der Halle der Erinnerung entzündete er die Ewige Flamme und legte im Gedenken an die von Nazi-Deutschland ermordeten sechs Millionen Jüdinnen und Juden einen Kranz nieder.
Anschließend zeigte er sich erschüttert: "Mit Entsetzen und mit Scham stehe ich hier als Außenminister Deutschlands", so Wadephul. "Dieser Ort führt uns Deutschen immer wieder vor Augen: Die Monstrosität der Shoah wurde in deutscher Sprache befohlen, von Deutschen geplant, von Deutschen ausgeführt."
Wadephul erinnert an Verantwortung Deutschlands
Die Erinnerung daran zu bewahren, sei für Deutschland eine bleibende Verantwortung, sagte der Außenminister und rief dazu auf, "gemeinsam gegen Antisemitismus aufzustehen und auf der Basis der unteilbaren Menschlichkeit die Zukunft zu gestalten".
Im Anschluss kam Wadephul mit Israels Außenminister Gideon Saar zu einem Meinungsaustausch zusammen. Später war auch ein Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geplant.
PA "der legitime Vertreter" der Palästinenser
Am Nachmittag traf sich Wadephul in Ramallah mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa. Dort forderte die Palästinensische Autonomiebehörde PA auf, die Verantwortung im Gazastreifen zu übernehmen. Die PA sei "der legitime Vertreter" der Palästinenser, so der Außenminister nach dem Treffen. "Mit der PA wollen wir gemeinsame Lösungen finden", auch mit Israel.
Deutschland stellt den Palästinensern laut Wadephul weitere 30 Millionen Euro an humanitärer Soforthilfe zur Verfügung.
Mit Informationen der dpa
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