Auch am Dienstag haben in mehreren europäischen Ländern Waldbrände gewütet. In der Nähe von Madrid konnte die spanische Feuerwehr einen Brand, der am Montagabend ausgebrochen war, nach Behördenangaben weitgehend unter Kontrolle bringen.
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Todesfall nahe Madrid
Ein Mann kam dabei ums Leben, nachdem er Verbrennungen an 98 Prozent seines Körpers erlitten hatte, wie der Rettungsdienst mitteilte. Auch in anderen Regionen Spaniens, darunter Andalusien und Galicien, kämpften Einsatzkräfte gegen die Flammen, unterstützt von Soldaten. Tausende Menschen mussten ihre Häuser und Hotels verlassen, darunter auch Strandurlauberinnen und -urlauber an der Südspitze des Landes.
Der Regionalpräsident von Kastilien und León meldete am späten Dienstagabend den Tod eines der Freiwilligen, der gemeinsam mit anderen Helfern einen Brand in dem Ort Molezuelas de la Carballeda bekämpft hatte. Laut dem Radiosender Cadena Ser handelt es sich bei dem Opfer um einen jungen Mann, der sich freiwillig an den Löscharbeiten beteiligt hatte.
In Portugal versuchten mehr als 700 Feuerwehrleute, einen Brand in Trancoso, rund 350 Kilometer nordöstlich von Lissabon, einzudämmen. Im Norden des Landes wüteten mehrere kleinere Feuer.
Auch Balkan-Länder kämpfen gegen die Flammen
Auch Balkan-Länder sind betroffen. Ein zur Bekämpfung eines Brandes eingesetzter Panzer überschlug sich in den Bergen Montenegros: Bei dem Unglück seien ein Soldat getötet und ein weiterer verletzt worden, teilte am Dienstag das Verteidigungsministerium des Landes mit. Der Vorfall habe sich nördlich der Hauptstadt Podgorica ereignet, wo die Einsatzkräfte den zweiten Tag in Folge gegen einen Brand kämpften.
Rings um Podgorica lodern derzeit einige Brände, die bereits mehrere Häuser zerstörten. Dutzende Menschen mussten vor den Flammen fliehen. Die drückende Hitze im Land begünstigte zudem einen großen Waldbrand an der Adriaküste.
Auch in Albanien und Kroatien wüten derzeit Waldbrände, die durch hohe Temperaturen zusätzlich angefacht werden. Für weite Teile der Woche sind extreme Hitzeperioden vorhergesagt. Aus einem Bergdorf in Albanien wird zudem ein Todesfall gemeldet.
In Griechenland haben die Behörden aufgrund heftiger Waldbrände auf der Insel Zakynthos sowie in nahe gelegenen Gebieten des westgriechischen Festlands zahlreiche Evakuierungen angeordnet. Besonders betroffen war eine bei Touristen beliebte Küstenregion auf Zakynthos. Auch auf den Inseln Chios und Kefalonia sowie in der Nähe von Patras breiten sich die Feuer nahezu unkontrolliert aus, weshalb Ortschaften geräumt und Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Angesichts der sich zuspitzenden Lage habe das Land vier Löschflugzeuge aus dem Katastrophenschutzmechanismus der EU angefordert, teilte ein Feuerwehrsprecher mit.
2.000 Menschen in der Türkei evakuiert - Waldbrand unter Kontrolle
Im Nordwesten der Türkei brachte die Feuerwehr einen großen Waldbrand größtenteils unter Kontrolle, wie die Regierung mitteilte. Wegen des Feuers mussten Behördenangaben zufolge 2.000 Anwohnerinnen und Anwohner evakuiert werden – einige über das Meer. Zudem wurde die Schifffahrt in der betroffenen Region ausgesetzt.
Am Dienstag kämpfte die Feuerwehr noch gegen zwei Waldbrände in den Provinzen Manisa und Izmir im Westen des Landes, wie der türkische Agrar- und Forstwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli in den sozialen Medien mitteilte.
Wissenschaftler: Klimawandel begünstigt Brandausbreitung
Trockene Vegetation und starker Wind können dazu führen, dass Waldbrände sich schnell ausbreiten und außer Kontrolle geraten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen, dass Hitze und Trockenheit in Südeuropa aufgrund des Klimawandels häufiger vorkämen und heftiger seien.
Hitzewelle erfasst auch Westeuropa
Auch das französische Wetteramt gab für den Großteil des Südens von Frankreich die höchste Hitzewarnstufe heraus. Den zweiten Tag in Folge wurden am Dienstag im Land Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius erwartet. Laut Wetteramt Meteo France dürfte die Hitze auch im Nordosten von Frankreich ankommen, unter anderem in der Region Paris. In einigen französischen Gemeinden war der Schwimmbadbesuch entweder kostenlos oder zu einer niedrigeren Gebühr möglich.
Ebenso herrscht in Großbritannien eine Hitzewelle. Dort wurden für Dienstag und Mittwoch Temperaturen von 34 Grad Celsius erwartet. Heiß werden sollte es vor allem in südlichen Gegenden von England, darunter London.
Mit Informationen von AFP und AP
Im Video: Brände löschen mit Drohnen
Forschende in München entwickeln einen autonomen Hubschrauber, der Waldbrände schneller lokalisieren und bekämpfen soll.
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