Feuerwehrmann bei Löschversuchen in einem illegalen Brandrodungsgebiet am Amazonas
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Feuerwehrmann bei Löschversuchen in einem illegalen Brandrodungsgebiet am Amazonas
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Noch keine Trendwende: Weltweite Waldzerstörung geht weiter

Noch keine Trendwende: Weltweite Waldzerstörung geht weiter

Weltweit ist im vergangenen Jahr einem neuen Bericht zufolge Wald auf einer Fläche in der Größe von Schottland zerstört worden. Bemühungen der Weltgemeinschaft, diese Entwicklung umzukehren, sind bisher erfolglos. Doch es gibt auch positive Signale.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Waldfläche, die dauerhaft verloren ging, vergrößerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 auf 8,3 Millionen Hektar, wie der aktuelle weltweite Waldzustandsbericht zeigt. Auch im Vergleich zum Beginn des Jahrzehnts hat die Zerstörung kaum abgenommen. Der Bericht mit dem Namen "Forest Declaration Assessment" (externer Link) wird seit 2015 jährlich von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschern herausgegeben.

UN-Klimakonferenz will Zerstörung bis 2030 stoppen

Dabei hatten sich unter anderem mehr als 140 Länder auf der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow verpflichtet, die globale Waldzerstörung bis 2030 zu stoppen. 350 Millionen Hektar geschädigte Landschaften und Wälder sollen bis dahin eigentlich wieder hergestellt werden – ein Ziel, das kaum noch zu erreichen ist: 2024 lag die weltweite Abholzung um 3,1 Millionen Hektar über dem Höchstwert, der zur Erreichung der UN-Zielmarke erforderlich gewesen wäre.

"Die Kluft zwischen Verpflichtungen und Realität wird jedes Jahr größer, mit verheerenden Auswirkungen auf Menschen, Klima und Wirtschaft", sagte Studien-Mitautorin Erin Matson von der für den Bericht mitverantwortlichen Beratungsfirma Climate Focus. Die Studienautorinnen und -autoren beklagen, dass die Bemühungen zum Schutz der Wälder keine Chance hätten, solange schnelle Profite aus der Waldzerstörung belohnt würden. 

Landwirtschaft und Rohstoffgewinnung als Hauptursachen

Häufigster Grund für Entwaldung ist - abgesehen von Waldbränden - die Landnutzung durch Landwirtschaft. "Ein weiterer wichtiger und zunehmend bedeutender Faktor ist jedoch der Bergbau und die Gewinnung von Gold, Kohle und zunehmend auch von Metallen und Mineralien, die für die Umstellung auf erneuerbare Energien benötigt werden", so Erin Matson. 

Wie sehr wird wiederaufgeforstet?

Auch bei der Wiederaufforstung hinken die Staaten deutlich hinterher. So sind laut der Untersuchung auf rund 10,6 Millionen Hektar abgeholzter und geschädigter Wälder Wiederaufforstungsaktivitäten im Gang. Dies entspreche nur 5,4 Prozent der Fläche, die wieder aufgeforstet werden könnte und bleibt damit weit hinter den internationalen Wiederaufforstungszielen zurück. Mit zwei Drittel dieser Fläche liegt der Großteil in tropischen Regionen.

Wegen Lieferkettengesetz: Umdenken in Brasilien

Ausschließlich negativ ist die Entwicklung indes nicht. So bereitet sich der Studie zufolge Brasilien darauf vor, nur noch Rindfleisch in die EU zu liefern, für das kein Wald zerstört worden sei – Hintergrund ist die Rodung für die Viehzucht. Dies geschehe wegen der Lieferkettengesetzgebung, nach der Umweltstandards eingehalten werden müssen. Zur Umsetzung dienten hier Systeme zur Rückverfolgbarkeit von Rindern. 

Mehr Umweltschutzmaßnahmen solle es auch in der Republik Kongo geben, nachdem dort ein erstes nationales Landnutzungsgesetz verabschiedet worden sei. Zudem verwiesen die Experten auf Bemühungen der Staatengemeinschaft um eine stärkere Finanzierung von Waldschutz.

Mit Informationen von dpa und AFP

Zum Audio: So geht es dem Wald in Deutschland

Symbolbild: Ein umgestürzter Nadelbaum versperrt einen Waldweg.
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Symbolbild: Ein umgestürzter Nadelbaum versperrt einen Waldweg.

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