Sie war die erste und bisher einzige, die 2011 bis 2018 als Frau die Salvator-Rede beim Starkbieranstich am Nockherberg hielt – eine Pionierin der bayerischen Mundart. Dafür erhält die Münchnerin im nordrhein-westfälischen Rhein-Kreis Neuss den mit 5.000 Euro dotierten "Friedestrompreis" 2025.
"Dialekt stirbt aus, umso schöner, wenn er gepflegt wird"
"Der Dialekt, der kommt halt daher, so wie man ist und nicht so, wie man sein soll", kommentierte Kinseher ihre Auszeichnung im Kultur-Gespräch mit Bayern 2. "Wenn der Dialekt ausstirbt" oder sich so verändere, dass er gar nicht mehr erkennbar oder "regional zuortbar" sei, sei es umso schöner, wenn er gepflegt werde.
Als "Mama Bavaria" überregional bekannt
Alle zwei Jahre vergibt der Kreis, der seit 1972 die ehemalige Burg Friedestrom als Kulturzentrum betreibt, den Preis. Die Preisträgerin sei als "Mama Bavaria" überregional bekannt. Mit ihrer Rolle und den dazugehörigen Bühnenprogrammen habe die vielseitige Kabarettistin und Schauspielerin gezeigt, dass Mundart "nicht nur Tradition, sondern auch ein zeitgemäßes und kritisches Ausdrucksmittel ist", heißt es zur Begründung.
Kinseher: "Wir sind die, die mit der Sprache tanzen"
2023 erhielt der Liedermacher Hannes Wader den Preis. Zu den Prominenten aus Bayern zählt neben Kinseher der Kabarettist Gerhard Polt, der den Preis 2004 bekam. "Wir sind die", so Kinseher, "die halt mit der Sprache tanzen und mit ihr spielen". Das "Tolle am Dialekt" sei, dass man mit "wirklich jeder Betonung, jeder Nuance was anderes ausdrücken kann". Das mache das Ganze interessant im Gegensatz zur Comedy, die meist im hochdeutschen Slang daherkäme.
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