Eine Frau tut so, als gäbe sie dem Autor Bernhard Heckler einen Kinnhaken
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Der Schriftsteller Bernhard Heckler auf dem Oktoberfest
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Wrestling auf der Wiesn? Eine Tragikomödie aus München

Wrestling auf der Wiesn? Eine Tragikomödie aus München

Wrestling auf dem Oktoberfest? Für Autor Bernhard Heckler eine Marktlücke. Diese füllt er jetzt per Roman. Mit Anarcho-Gang, schnellen (und langsamen) Autos, Erpressermethoden und Mafia.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Kulturleben am .

Heinz würde sich am liebsten in einem Schneckenhaus verkriechen, nach all den Niederlagen. Geht aber nicht, denn er läuft seinem Spezl Franky in die Arme. Franky macht halbseidene Geschäfte, raucht gern und viel, und ist der festen Überzeugung: "Am Ende wird alles gut." Vor allem mit seiner neuen Geschäftsidee: einer Wrestling-Show im Bierzelt, auf dem Oktoberfest, 16 Tage lang. Franky sieht eine goldene Zukunft, in der sich auf seinem Schreibtisch hinter der Wrestling-Bühne die Euro-Scheine stapeln.

Autor Bernhard Heckler freut sich über den Einfall für seinen Roman "Die beste Idee der Welt": "Es gab ja auch früher Box-Kämpfe im Bierzelt. Also ich meine, da eine Marktlücke zu erkennen."

Schwierigkeiten mit dem Wiesn-Chef

Doch um diese Marktlücke in der Geschichte zu besetzen, braucht es eine Genehmigung, vom Chef des Oktoberfests. Das ist Claudius Schowalter, und der hat gewisse Zweifel: "Seid ihr komplett bescheuert? Wrestling im Bierzelt. Wir sind doch nicht in der Vorabendsitcom!" Heinz, Franky und ihre Truppe versuchen den Wiesn-Chef zu erpressen. Aber das geht gründlich schief. Statt Claudius Schowalter in die Tasche zu stecken, steckt der den Möchtergern-Erpresser Heinz Hammer in seinen Keller. Und da muss er erst einmal schmoren, weiter weg vom Ruhm und Geld auf dem Oktoberfest als je zuvor.

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Bernhard Heckler vor dem Riesenrad auf dem Oktoberfest

Hier geht es zur ungekürzten Lesung: Bernhard Heckler - "Die beste Idee der Welt"

Eine Verbeugung vor Helmut Dietl

Die Menschen in Hecklers Roman sind alle sehr münchnerisch – und doch frei erfunden. Und damit erinnert seine Geschichte an die Fernseh-Geschichten von Helmut Dietl. Der München ausgerechnet dann liebgewonnen und beschrieben hat, als er gerade in Los Angeles lebte. "Ich kenne den 'Monaco Franze' ganz gut", sagt Bernhard Heckler, "und ich dachte mir, ich möchte mich jetzt nicht direkt in die Traditionslinie stellen, Aber ich möchte mich ein kleines bisschen verneigen, das hat er schon verdient."

Zurück auf die Festwiese, zu Heinz und Franky und ihrer Wrestling-Truppe. Manchmal geht es in dieser Geschichte zu wie in einem Bierzelt am Samstagabend, und das Wrestling-Team um Heinz und Franky muss mehr Kurven nehmen als alle Achterbahnen auf der Wiesn zusammen zu bieten haben. Kein Wunder, dass Heinz da immer wieder ins Zweifeln kommt. Wie gut, dass Heinz seinen Freund Franky an seiner Seite hat. Denn wenn es mit dem Wrestling auf der Wiesn klappen kann, dann nur mit einem wie Franky.