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Der neue KI-Modus ersetzt Linklisten durch direkte Antworten.
Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Thomas Fuller
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Der neue KI-Modus ersetzt Linklisten durch direkte Antworten.

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Google wird zum KI-Chat: Was das neue Tool kann

Google wird zum KI-Chat: Was das neue Tool kann

Komplexe Fragen, direkte Antworten: Google startet seinen KI-Modus jetzt auch in Deutschland. Was bringt das neue Tool – und wem könnte es schaden?

Eine Frage, ein Klick – und statt einer Liste mit Webseiten steht eine ausformulierte Antwort direkt auf dem Bildschirm. So sieht die neue Google-Suche im sogenannten "KI-Modus" aus, der ab sofort auch in Deutschland verfügbar ist. Der Internetkonzern hat die Funktion in über 40 weiteren Ländern freigeschaltet, neben Deutschland auch in Österreich, der Schweiz und mehreren anderen europäischen Staaten.

Antwort statt Linkliste

Was auf den ersten Blick wie ein weiterer digitaler Helfer wirkt, könnte die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und finden, grundlegend verändern. Denn der neue KI-Modus bringt die Funktionen eines Chatbots direkt in die Google-Suche. Nutzer können Fragen stellen, nachhaken und sogar Folgefragen stellen - als würden sie sich mit einer echten Person unterhalten.

Hinter dem neuen Modus steckt Googles Sprachmodell Gemini 2.5, das speziell auf Suchanfragen abgestimmt ist. Es nutzt nicht nur aktuelle Webinhalte, sondern greift auch auf eine riesige Wissensdatenbank zurück. Wer will, kann sogar ein Bild hochladen und dazu eine Frage stellen. Die Antworten erscheinen strukturiert, oft mit Bildern, Tabellen oder zusammenfassenden Infos.

Im Unterschied zur bisherigen "KI-Übersicht", die nur oberhalb der Linklisten angezeigt wird, ersetzt der KI-Modus die klassischen Trefferseiten komplett. Die Antwort steht im Mittelpunkt, ergänzt durch ausgewählte Quellenhinweise. Eine klassische Liste mit Webseiten gibt es in diesem Modus nicht mehr.

Chatten mit der Suchmaschine

Für Nutzer bedeutet das schnellere, oft umfassendere Infos - für viele Webseitenbetreiber aber auch eine potenzielle Gefahr. Denn wenn Nutzer ihre Antworten direkt bei Google finden, klicken sie womöglich seltener auf externe Links – mit Folgen für Werbeeinnahmen und Reichweite. Besonders Medienhäuser zeigen sich besorgt.

Google betont, dass sich das Suchverhalten bereits verändert habe: Die Anfragen seien länger und spezifischer. In den USA und Großbritannien hätten sich erste Nutzer positiv über die neuen Antworten geäußert. Trotzdem ist unklar, wie stark die neue Suche die Zahl der Webseitenbesuche beeinflusst – und welche Folgen das langfristig für das offene Netz hat.

Der Umbau geht weiter

Noch ist der neue Reiter mit dem KI-Modus nicht bei allen Nutzern sichtbar. Google aktualisiert seine Systeme schrittweise. Auch Werbung soll künftig in die KI-Antworten integriert werden, in den USA wird bereits damit experimentiert.

Mit dem KI-Modus reagiert Google auf die wachsende Konkurrenz durch Dienste wie ChatGPT oder Perplexity, die bei vielen – vor allem jüngeren – Nutzern beliebt sind. Dass sich Google dabei selbst neu erfinden muss, zeigt, wie groß der Wandel im Netz tatsächlich ist.

🎧 Wie verändert KI unser Leben? Und welche KI-Programme sind in meinem Alltag wirklich wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen diskutieren Gregor Schmalzried, Marie Kilg und Fritz Espenlaub jede Woche in "Der KI-Podcast" – dem Podcast von BR24 und SWR.

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