Sicherheitstest bei Spielzeug mit KI.
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Kinderspielzeug mit KI – sinnvoll, aber auch gefährlich

Kinderspielzeug mit KI – sinnvoll, aber auch gefährlich

Wie in allen Lebensbereichen hält die Künstliche Intelligenz auch im Kinderzimmer Einzug. Die Spielzeuge sprechen, hören zu und reagieren auf die Kinder. Doch nicht immer ist das, was die KI antwortet, kindgerecht.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Lernroboter, Kuscheltiere oder sogar Bauklötze – inzwischen gibt es jede Menge Spielzeug mit eingebauter Künstlicher Intelligenz (KI) auf dem Markt. Und kurz vor Weihnachten stellt sich für Eltern und Verwandte die Frage: Sind das sinnvolle Lern-Spielzeuge – oder lauern versteckte Gefahren? Jüngst machte ein Teddybär einer Firma aus Singapur Schlagzeilen: In einem amerikanischen Spielzeugtest erklärte er seinen Nutzern Sexpraktiken und half dabei, Messer im Haushalt zu finden. Das Kuscheltier wurde daraufhin vom Markt genommen.

KI-Spielzeug noch in den "Kinderschuhen"

Solche Spielzeuge sind Patrick Niklaus vom TÜV Rheinland in Nürnberg zwar noch nicht untergekommen. Aber das könnte noch kommen: "Also KI generell ist noch in den Kinderschuhen, noch am Anfang. [...] Der große Boom wird aber in ein paar Jahren kommen und dann auch möglicherweise ein Hochrisiko-Bereich."

Zusammen mit seinen Kollegen in Nürnberg testet er Spielzeuge auf Sicherheit. Sie gehen der Frage nach, wie schnell der Kuschelhase brennt oder wie gut das Rutschauto über einen Absatz kommt. KI-unterstützte Spielzeuge seien bei ihnen noch selten und aktuell in der Form von Lern-Spielzeug zu finden. "Das sind Spielzeuge, die einen Dialog simulieren, aber noch keine richtigen smarten Spielzeuge", so Niklaus.

Was bringt KI im Spielzeug?

Lern-Roboter oder Roboter-Tiere sollen auf spielerische Weise Kinder beim Lernen unterstützen. Der Vorteil solcher Geräte mit KI ist, dass sie individuell beispielsweise auf das Lerntempo oder das Alter des Kindes reagieren können. Manche KI-gesteuerte Spielzeuge sind sogar in der Lage, auf die Emotionen der Kinder zu reagieren. Mit speziellen Sprachlern-Robotern können Kinder Deutsch oder eine Fremdsprache lernen. Auch Roboter, die mit Kindern Schach spielen oder ein Instrument üben, sind inzwischen auf dem Markt.

Gefährliche Sicherheitslücken: "Wie mache ich Feuer?"

Die potenziellen Vorteile können zahlreich und vielfältig sein – aber ebenso auch die Nachteile. Was ist, wenn ein Kind sein smartes Spielzeug fragt: "Wie mache ich Feuer?" Internetfähige Kuscheltiere oder KI-unterstützte Spielzeuge können auf diese Frage fundiert antworten – ob diese Antwort dann auch kindgerecht ist, steht auf einem anderen Blatt.

Solche Sicherheitslücken hat eine amerikanische Untersuchung aufgedeckt, die jährlich Spielzeuge unter die Lupe nimmt (externer Link, auf Englisch) und sich in diesem Jahr besonders mit smartem Spielzeug beschäftigt hat. Demnach haben manche Spielzeughersteller Sicherheitssysteme eingebaut, aber längst nicht alle – und manche ließen sich auch leicht aushebeln. Zudem seien die KI-Spielzeuge ebenso wie Computerspiele darauf ausgelegt, die Kinder möglichst lange zu beschäftigen.

TÜV warnt: Datenschutz oft nicht gewährleistet

Ein weiterer Grund, vorsichtig zu sein: Die Spielzeuge speichern häufig Nutzerdaten, sie hören zu oder nehmen sogar Videos auf. Was aber passiert mit diesen Informationen, die gerade Kinder häufig arglos und bereitwillig preisgeben? Patrick Niklaus vom TÜV Rheinland warnt, es gebe noch viel zu wenig gesetzliche Regelungen zur künstlichen Intelligenz – die KI sei derzeit "unkontrolliert". Deshalb sollten Eltern ihre Kinder nicht mit smartem Spielzeug alleine lassen.

Zudem warnt der TÜV: Wenn eine Verbindung mit dem Internet besteht, könnten ungewollt Daten abfließen. Der TÜV hat einen Leitfaden für Eltern herausgegeben (externer Link), in dem die wichtigsten Tipps, was beim Kauf von smartem Spielzeug zu beachten ist, zusammengefasst werden.

KI-gesteuerter Roboter für Kinder
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Wie sinnvoll oder gefährlich sind Spielsachen mit KI? Das testet der TÜV Rheinland in Nürnberg. EIn Tipp: Eltern sollten sich genau informieren.

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