#StarterPackNoAI: Künstler rebellieren gegen die KI
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#StarterPackNoAI: Künstler rebellieren gegen die KI

#StarterPackNoAI: Künstler rebellieren gegen die KI

ChatGPT-generierte "Starterpacks" waren in den letzten Wochen der größte Trend auf Social Media. Künstlerinnen und Illustratoren reagieren jetzt mit dem Hashtag #StarterPackNoAI – sie zeichnen ihre eigenen Versionen von sich, ganz ohne KI.

Ein Trend flutet die sozialen Medien: ChatGPT-generierte Bilder von Menschen als Spielzeugfiguren. Die Ergebnisse – typischerweise Actionfiguren in Blisterverpackungen oder Barbie-ähnlichen Boxen – eroberten schnell Plattformen wie LinkedIn, bevor sie sich auf Instagram, Facebook und darüber hinaus verbreiteten.

Für die meisten einfach ein spaßiger Zeitvertreib – für andere aber eine ernste Sache. Denn viele Illustratoren und kreative Fachleute sind besorgt über die KI-Bildgenerierung, Urheberrechtsfragen und die Abwertung menschlicher künstlerischer Fähigkeiten. Das hat nun eine Gegenbewegung ausgelöst: Die unter dem Hashtag #StarterPackNoAI werden handgezeichnete Alternativen zur KI präsentiert – und damit ein Zeichen gegen synthetische Kunst gesetzt.

Kunst für Individualität

Die Münchner Zeichnerin Coline Eberhard beschreibt die Bewegung aus ihrer Sicht: "Das #StarterpacknoAi ist für mich ein wunderschöner Wind von Kreativität. Am liebsten mag ich die rohen, punkigen Bilder: Einfache Linien, Stift und Papier. Sie schreien 'das bin ich'. Alle zusammen schreien wir 'das sind wir, wir sind da, wir zeigen uns, mit unseren Fehlern'."

Illustrator Christian Schwager aus Landshut beschreibt seine Beobachtungen zu beiden Trends: "Ich habe beide Starterpack Trends, KI-generiert und No AI, relativ gleichzeitig entdeckt. Dabei ist mir sofort ins Auge gefallen, dass die KI-generierten Versionen alle ziemlich gleich und austauschbar aussehen. Immer dieselben Farben, dieser polierte Look, selbst die Figuren sind kaum voneinander zu unterscheiden. Wenn ich mir dagegen die von menschlichen Künstlern geschaffenen Starterpacks ansehe, gibt es da eine enorme Vielfalt an Stilen und Interpretationen."

Das Besondere: Jedes handgezeichnete Starter-Pack zeigt individuelle Elemente des Künstlers – ihre Vorlieben, ihren Humor und ihre persönlichen Merkmale.

Was ist Kunst?

Für Sophie Boner aus München drückt der Trend etwas Besonderes aus. Sie habe sich erst über den Trend der KI-Figuren geärgert – und sich über den Gegentrend entsprechend gefreut: "Der Charme von Kunst ist für mich die menschliche Seele, der Gedanke, die Arbeit, der Fleiß, die Liebe, die in ein Werk einfließen – nicht, dass es auf Befehl genau so aussieht, wie ich es gern hätte."

Sophie Boner glaubt nicht, dass KI unmittelbar ihren Job bedroht. Aber: "Dennoch kann sie von Menschen beauftragt werden, Dinge herzustellen, die für Werbung oder Ähnliches genutzt werden. Das ist oft sehr viel günstiger als einen Menschen zu beauftragen. Es ist aber auch schlechter, vor allem optisch."

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