Helles Haar, schwarze Brille - bei Greuther Fürth steht mit Heiko Vogel vor dem 15. Spieltag ein neuer Trainer an der Seitenlinie und soll die gebeutelte Mannschaft nach der Trennung von Thomas Kleine möglichst schon zum 275. Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag wieder in die Spur bringen.
Trainer-Routinier mit Profi- und Jugenderfahrung
Vogel war zuletzt vor rund zwei Jahren als Interimstrainer beim FC Basel tätig. Ausgerechnet vor dem ältesten und nach wie vor einem der prestigeträchtigsten Nachbarschaftsduellen im deutschen Fußball verspricht sich die Klubführung vom 50-jährigen Neuzugang nun die Trendwende. "Heiko bringt sehr viel Erfahrung mit, sowohl im Profibereich als auch in der Arbeit mit Talenten. Wir sind überzeugt, dass er der Mannschaft zusammen mit seinem Trainerteam Struktur vermitteln und auch die Entwicklung jedes Einzelnen vorantreiben kann", sagte Sportdirektor Stephan Fürstner.
Der erste Eindruck der Mannschaft passt immerhin schon für den Coach, der im Training bei den Akteuren des Tabellenvorletzten "Spielfreude und ein verbliebenes Stück Selbstbewusstsein" gesehen hatte. "Ich hab das Gefühl, dass die Jungs jetzt danach lechzen, zu zeigen, dass es auch besser geht."
Karriere-Highlight: Auf Augenhöhe mit Alex Ferguson
Wie es besser geht, können die Fürther nach der Neuausrichtung durch den erfahrenen Fußballlehrer gleich gegen den Stadtnachbarn mit deren Trainer Miroslav Klose zeigen. Es ist das Aufeinandertreffen des Tabellen-16. gegen den Tabellenzehnten.
Für Vogel wird das Spiel trotz alter Derby-Tradition wohl nicht unbedingt der Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn. Den hatte der Rheinland-Pfälzer 2011 mit einem Sieg in der Champions-League-Gruppenphase gegen Manchester United erreicht und war dadurch mit dem FC Basel ins Achtelfinale eingezogen. "Ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist", so der Coach nach dem Spiel auf Augenhöhe gegen die Mannschaft von Sir Alex Ferguson im BR-Interview.
Ein Highlight in einer Karriere, die 1998 für den Fußballlehrer klein begonnen hatte. Zunächst arbeitete er als Assistent von Hermann Hummels im Nachwuchsbereich des FC Bayern. Später war er selbst als Jugendtrainer bei den Münchnern tätig, wo er auch angehende Stars wie Thomas Müller, Philipp Lahm, Matts Hummels, Toni Kroos und Holger Badstuber förderte. Weitere Stationen waren neben dem FC Bayern und dem FC Basel der FC Ingolstadt, SK Sturm Graz, KFC Uerdingen 05 und Borussia Mönchengladbach.
Trendwende weg von der Schießbude der Liga
In Franken blickt man jedenfalls gespannt darauf, wie der erfahrene Vogel dem abstiegsbedrohten Zweitligisten, nach sechs Niederlagen aus sieben Spielen, wieder neues Leben einhaucht. Und aus der Schießbude der Liga, mit 37 Gegentoren, ein offensivstarkes Team formt.
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