Die SpVgg Greuther Fürth um Kapitän Branimir Hrgota befindet sich im freien Fall.
Die SpVgg Greuther Fürth um Kapitän Branimir Hrgota befindet sich im freien Fall.
Bild
Die SpVgg Greuther Fürth um Kapitän Branimir Hrgota befindet sich im freien Fall.
Bildrechte: picture-alliance / dpa
Schlagwörter
Bildrechte: picture-alliance / dpa
Audiobeitrag

Die SpVgg Greuther Fürth um Kapitän Branimir Hrgota befindet sich im freien Fall.

Aktualisiert am
Audiobeitrag
Erschien zuerst am
> Sport >

Nicht nur Kleines Schuld: Die Gründe für die Kleeblatt-Krise

Nicht nur Kleines Schuld: Die Gründe für die Kleeblatt-Krise

Die Spielvereinigung Greuther Fürth steckt tief im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga. Nun muss Trainer Thomas Kleine eine Woche vor dem Frankenderby gehen. Die Kleeblatt-Krise begann aber weit vor Kleines Amtszeit. Eine Analyse.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Die SpVgg Greuther Fürth ist Rekordmitglied der 2. Fußball-Bundesliga. Seit 1997 spielte das Kleeblatt ununterbrochen zweitklassig oder höher. Doch in diesem Jahr droht der Absturz in die 3. Liga. Spätestens nach dem vergangenen Wochenende, an dem die Spielvereinigung auf einen direkten Abstiegsplatz zurückfiel. Die Gründe für die Kleeblatt-Krise sind aber nicht nur bei Trainer Thomas Kleine zu suchen, der nach dem erneut desolaten Auftritt beim 0:3 gegen Bochum freigestellt und von Heiko Vogel ersetzt wurde.

Zorniger-Azzouzi-Knall wirkt bis heute nach

Vor drei Jahren waren die Franken aus der Bundesliga abgestiegen. Seitdem ging es bergab. In der Vorsaison trennte sich die Spielvereinigung nach einer 0:4-Pleite im Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg von Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi und Trainer Alexander Zorniger. Ein Knall der bis heute am Ronhof nachwirkt und von dem sich das Kleeblatt immer noch nicht erholt zu haben scheint.

Haas und Siewert scheiterten

Als Zornigers Nachfolger durfte sich U23-Trainer Leonhard Haas versuchen - allerdings nur für vier Spiele. Auf ihn folgte Jan Siewert, der immerhin 20 Spiele leitete. Als die Spielvereinigung aber vor dem Saisonfinale um den Klassenerhalt bangen mussten, holten sie Ex-Spieler Thomas Kleine als Interimslösung. Ein Sieg und ein Unentschieden samt erfolgreichem Klassenerhalt waren genug Argumente für eine Vertragsverlängerung.

Kleine war mit seinem Latein am Ende

Doch auch bei Kleine stellte sich kein langfristiger Erfolg ein. Nach solidem Saisonstart taumelt das Kleeblatt inzwischen in Richtung 3. Liga. Der ehemalige Abwehrspieler Kleine hat die Probleme in der Abwehr nicht lösen können. 37 Gegentore in 14 Spielen waren seine Bilanz. So schlecht war schon lange kein Zweitligist mehr. Man kann Kleine nicht vorwerfen, er habe nicht alles probiert. Mit drei Torwartwechseln trug er aber auch nicht zur Stabilität seiner Defensive bei. Hinzu kamen sich wiederholende Fehler wie bei den Standard-Gegentoren gegen Bochum.

Sportdirektor Fürstners Kaderpolitik wirft Fragen auf

Und doch sind die Gründe für den aktuellen Niedergang des einst so stolzen Zweitligisten nicht nur bei Kleine zu suchen. Azzouzis Nachfolger wurde vor einem Jahr Stephan Fürstner. Für den Funktionärs-Novizen sind die Fußstapfen Azzouzis derzeit zu groß. Auch seine Transfers schlugen nicht ein. Von den zehn Neuzugängen hat keiner das Niveau der Mannschaft anheben können. Hinzu kommt, das ehemalige Leistungsträger wie Kapitän Branimir Hrgota auch keine Stütze sind. Der Kader wirkt derzeit nicht zweitligareif, muss nun aber den Abstiegskampf bestreiten.

Heiko Vogel soll den Klassenerhalt schaffen

Nun soll Heiko Vogel den Klassenerhalt schaffen. Der ehemalige Trainer der U23 des FC Bayern stand auch schon mehrfach beim FC Basel an der Seitenlinie. Seit zwei Jahren war er ohne Beschäftigung. Unterstützt wird er vom ehemaligen Unterhachinger Danny Schwarz und Aleksandro Petrovic, der den Regionalligisten TSV Buchbach verlässt. Für Fürstner ist es der nächste Trainer-Versuch. Dieser sollte aber sitzten, sonst ist auch der Job des 37-Jährigen in ernsthafter Gefahr.

Schwiewagner rückt in den Fokus

Seit der Doppel-Entlassung ist Holger Schwiewagner alleiniger Geschäftsführer. Die Kritik der Fans an der sportlichen Situation richtet sich auch an ihn. Für den sportlichen Bereich sei der Sportdirektor zuständig, wies Schwiewagner diese in einem Interview zurück. Keiner will die Verantwortung übernehmen. Auch das ist ein Grund, warum die SpVgg Greuther Fürth in Rekordzeit Richtung Liga drei unterwegs ist.

Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.