Paris Saint-Germain hat historisches geschafft: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat der französische Hauptstadtklub die Champions League gewonnen. Im Endspiel, das in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wurde, setzte sich PSG verdient mit 5:0 gegen Inter Mailand durch. Matchwinner war der 19-jährige Désiré Doué, der mit zwei Treffern (20., 63.) und einer Vorbereitung für Achraf Hakimi (12.) den Grundstein für den überzeugenden Sieg setzte. Khvicha Kvaratskhelia (71.) und Senny Mayulu (87.) sorgten für den Endstand.
FC-Bayern-Prominenz auf der Tribüne
Für Inter Mailand war die Allianz Arena in dieser Champions-League-Saison eigentlich ein gutes Pflaster gewesen. Im Viertelfinal-Hinspiel setzte das Team von Simone Inzaghi ein großes Ausrufezeichen, besiegte den FC Bayern mit 2:1 und legte den Grundstein für den Halb- und schließlich Finaleinzug. Für die Münchner Aufsichtsratsmitglieder Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß blieb auf der Tribüne nur die Zuschauerrolle.
Paris dominiert von Beginn an - Doué überragt
Doch ähnlich erging es dann auch den Mailändern nach dem Anpfiff. Paris Saint-Germain drückte von Beginn an, Inter wurde tief in die eigene Hälfte gedrückt, konnte kaum einmal vier Pässe in Folge aneinanderreihen. Die Franzosen näherten sich schließlich im Minutentakt dem Tor der Italiener immer weiter an. Doué versuchte es zunächst aus knapp 25 Metern (10.), Ousmane Dembélé schlenzte aus 15 Metern über den Kasten von Inter-Keeper Yann Sommer (11.). In der 12. Minute war es Hakimi, der nach einer schönen Kombination, eingeleitet von Vitinha, weitergegeben von Doué, aus nur sechs Metern völlig unbedrängt zum 1:0 einschieben durfte.
Paris zeigte Willen, Paris war effizient. Und Inter-Trainer Simone Inzaghi versuchte, seine Mannschaft von der Seitenlinie aus in die Partie zu peitschen. Es war ausgerechnet der erste Befreiungsangriff der Mailänder, der Inter einer dramatischen Niederlage noch näher brachte. Nicoló Barella hatte versucht einen Eckball herauszuholen, doch Paris' Willian Pacho wehrte sich dagegen, drosch den Ball nach vorne und fand Dembelé. Der Ex-Dortmunder trieb den Konter nach vorne und fand Doué. Der 19-Jährige zog ab, erwischte das Bein von Federico Dimarco, das den Schuss unhaltbar für Sommer abfälschte: 2:0 (20.). Zur Dominanz, zum Willen, zur Effizienz kam nun für Paris auch noch das Glück hinzu.
Pariser Fans laden früh zur Pokalparty
Es dauerte bis zur 37. Minute, bis Inter Mailand erstmals gefährlich vor das gegnerische Tor kam. Doch der Kopfball von Marcus Thuram ging knapp neben das Tor. Dieser Ausflug nach vorne sollte aber eine der wenigen Ausnahmen sein. Bis zum Halbzeitpfiff hatte Gianluigi Donnarumma keinen einzigen Ball auf sein Tor bekommen. Auf der Gegenseite bei Sommer waren es zu diesem Zeitpunkt schon fünf.
In der zweiten Hälfte sollte sich an diesen Beschäftigungsverhältnissen der beiden Torhüter nichts ändern. Inter kam zwar deutlich aggressiver aus der Pause, doch Paris dominierte weiterhin und blieb gefährlich. Angriff für Angriff rollte auf das Tor der Nerazzurri, während der Pariser Anhang sich auf der Tribüne der Münchner Arena schon für die Pokalparty warmfeierte.
Inter fällt auseinander - München wird zum Debakel
Es war in einer der stärkeren Phasen von Inter Mailand, in der die Italiener sich aktiv am Spiel beteiligten, in der Paris alles klarmachte. Die Mailänder Defensive war unsortiert, nachdem der deutsche Nationalspieler Yann Aurel Bisseck kurz nach seiner Einwechslung wieder verletzt vom Platz musste. Es war wieder das furiose Angriffstrio, das in Richtung Entscheidung stürmte: Dembelé per Hacke auf Vitinha, der weiter zu Doué und der Teenager vollendete im größten Spiel seiner jungen Karriere ganz trocken ins untere Eck zum 3:0 (63.).
Und für Inter sollte es noch dicker kommen. Paris spielte sich in einen Rausch und die Italiener hatten den Tempoangriffen der Franzosen nichts entgegenzusetzen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schickte Dembelé Kvaratskhelia mit einem langen Ball und Sommer musste nach dem Abschluss des Georgiers zum vierten Mal hinter sich greifen (73.). Den Schlusspunkt setzte erneut ein 19-Jähriger: Der eingewechselte Senny Mayulu vollendete eine schöne Kombination zum 5:0 Endstand (87.). Das Debakel für Inter war komplett: Noch nie hat eine Mannschaft ein Champions-League-Finale so hoch verloren. Der Triumph von Paris hätte kaum glamouröser sein können.
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