Die deutschen Eishockey-Frauen gewinnen den Deutschland-Cup in Landshut. Einen Tag später triumphierten auch die DEB-Männer.
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"Größte Baustelle": Unsichere Zukunft des Frauen-Eishockeys

"Größte Baustelle": Unsichere Zukunft des Frauen-Eishockeys

Das deutsche Eishockey-Frauenteam ist so erfolgreich wie schon lange nicht mehr. Das beweist der Gewinn des Deutschland-Cups in Landshut, aber auch die Qualifikation für Olympia 2026. Und dennoch droht eine ungewisse Zukunft.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren werden wieder die deutsche Eishockey-Männer- und Frauennationalmannschaft bei Olympia antreten. Für den Deutschen Eishockey-Bund und dessen Vorstand Sport Christian Künast ein großer Erfolg. "Wir freuen uns, dass wir mit der deutschen Mannschaft, also Männer und Frauen, bei Olympia sind", sagt Künast in Blickpunkt Sport im BR Fernsehen.

Männer und Frauen triumphieren beim Deutschland-Cup

Der ehemalige Nationaltorhüter war direkt vom Deutschland-Cup in Landshut ins Blickpunkt-Sport-Studio gekommen. Dort holte sich Gastgeber Deutschland den Titel sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Bei den Männern sei die Aussagekraft auch im Hinblick auf Olympia im kommenden Februar eher gering, erklärt Künast. Zum ersten Mal seit Langem werden auch die Profis aus der NHL, der besten Liga der Welt, bei Olympia antreten. Für den Deutschland-Cup erhielten sie aber keine Freigabe. "Bei den Frauen ist es schon ein sehr guter Fingerzeig in die richtige Richtung. Aber auch da wird es schwerer werden in ein paar Monaten", so Künast.

DEB-Frauen bei Olympia: "Bühne, die sie haben wollten"

Die Frauen haben sich zum ersten Mal seit 2014 wieder für Olympische Spiele qualifiziert. "Für unsere Frauen, die sich in den letzten vier, fünf Jahren enorm entwickelt haben, ist es der nächste Schritt", freut sich Künast. "Das ist die Bühne, die sie haben wollten, die sie bekommen haben, und die sie - da bin ich mir sicher - nutzen werden." Künast möchte sich auf diesem kurzfristigen Erfolg aber nicht ausruhen, ihm geht es aber um die nachhaltige Entwicklung des Frauen-Eishockeys. Der Verband müsse "die nächsten Schritte einleiten, dass es auch nachhaltig, mittel- und langfristig gutes deutsches Frauen-Eishockey gibt".

Künast: "Das ist unsere größte Baustelle"

Dazu zählt eine konkurrenzfähige heimische Liga. Aktuell besteht die Eishockey-Bundesliga der Frauen nur aus fünf Vereinen. Mit Memmingen, Ingolstadt, Berlin und Mannheim kommen vier Teams aus Deutschland. Ebenfalls Mitglied ist HK Budapest aus Ungarn. "Das ist unsere größte Baustelle", stellt Künast klar. "Wir müssen Leute dazu bewegen, noch mehr in diesen Sport zu investieren, weil eine funktionierende Liga funktioniert auch über Geld.

Zudem brauche es die Unterstützung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) der Männer, die sich international etabliert hat. "Wir sind dran und wir haben viele, viele Nachwuchsspielerinnen. Aber aus genau diesem Grund verlieren wir dann auch Spielerinnen", bemängelt Künast im BR Fernsehen. Gerade Spielerinnen im Alter von 16-20 Jahren würden die heimische Liga oft verlassen. Das gelte es zu verhindern.

Mehr Förderung für Frauen-Eishockey: Künast bevorzugt "Weg der Überzeugung"

Im Fußball hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Mitglieder verpflichtet, auch Frauen-Mannschaften aufzubauen und dementsprechend zu fördern. Künast hält von diesem Modell wenig. Er wolle lieber den "Weg der Überzeugung" gehen. "Ich bin selbst in der Männer-Domäne Eishockey geboren und war nicht immer der größte Freund des Frauen-Eishockeys bis ich es kennengelernt habe", gibt der DEB-Vorstand zu. "Ich wurde überzeugt und ich glaube, man kann viele, viele andere Männer auch überzeugen, etwas zu tun, weil bei jeder einzelnen Spielerin wirklich eine Leidenschaft dahinter ist."

Im Video: DEB-Männer und -Frauen gewinnen den Deutschland-Cup

DEB Team gewinnt Deutschland Cup
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