Ausschnitt: Terror. Fußball. Paris 2015 · Die Nationalmannschaft im Visier
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Terroranschläge in Paris 2015: So erlebten Zeitzeugen die Nacht

Terroranschläge in Paris 2015: So erlebten Zeitzeugen die Nacht

Als in Paris die Bomben explodierten, spielte die deutsche Nationalmannschaft gerade gegen Frankreich. Niemand im Stade de France wusste, was draußen passierte. Zehn Jahre später erinnern sich Julia Büchler, Uli Voigt und weitere Augenzeugen.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Am 13. November 2015 erschütterten mehrere Anschläge Paris. 130 Menschen sterben und auch im Umfeld des Stade de France, wo die deutsche Nationalmannschaft gegen Frankreich spielt, detonieren Sprengsätze. Das Spiel läuft weiter, denn eine Massenpanik soll unbedingt verhindert werden. Trotzdem herrschen im Stadion Schock, Angst und Ungewissheit. Mittendrin: Uli Voigt, damals DFB-Pressesprecher, und Julia Büchler, die Nationalmannschaftsreporterin des BR. In der Sendung Blickpunkt Sport erinnern sich die Zeitzeugen, an eine Nacht, die sich in ihr Gedächtnis brannte.

Informationen kommen nur stückchenweise

Voigt, Regisseur der BR-Doku "Terror. Fußball. Paris 2015" erinnert sich an die Minuten, in denen sich das Ausmaß der Katastrophe langsam abzeichnete. "Ich habe in der Halbzeit erfahren, was draußen passiert", sagt er im Blickpunkt Sport. "Uns hat am meisten irritiert, dass wir immer nur stückchenweise neue Informationen bekommen haben und jede Information war immer anders."

Kommentator Tom Bartels beschreibt die surreale Situation: "Meine Beine haben angefangen zu zittern, ich musste sie beruhigen, der Körper hat sich gesträubt." Trotzdem hat Bartels weiter kommentiert.

Das Stadion wird verriegelt

Reporterin Julia Büchler, die damals im Stadion war, hatte dagegen keine Informationen: "Ich habe gesehen, dass die Stadion-Tore zugemacht wurden, niemand durfte mehr raus. Man hat gemerkt, es ist irgendwas." Heute bekommt sie immer noch Gänsehaut bei dem Gedanken daran, wie knapp 80.000 Menschen einem Blutbad entgangen sind. Drei Attentäter waren am Stadion, zwei mit Karten fürs Spiel. Doch ein Ordner entdeckte den Sprengstoffgürtel, sodass der Plan nicht funktioniert und sie es nicht ins Stadion schaffen.

Spieler bleiben über Nacht in der Kabine

Die Spieler verbringen die Nacht in der Kabine. Matratzen werden in den Fluren ausgelegt. "Keiner wusste, wie kommen wir hier eigentlich raus", erinnert sich Torwart Kevin Trapp. "Man hat Panik, man will das nicht zeigen, aber ich hatte tausend Gedanken im Kopf."

Früh am Morgen danach fährt die Nationalmannschaft in Kleinbussen durch ein menschenleeres Paris. "Es war kein Mensch auf der Straße, es war totenstill“, erzählt Büchler im Blickpunkt-Sport-Gespräch. Und Voigt erinnert sich an die Ankunft am Flughafen. "Da lagen 50 blaue Müllsäcke." Die Hotelzimmer waren ausgeräumt und die Säcke mit den Zimmernummern beschriftet worden. "Es war ein skurriler Abschluss."

Neuer: "Diese Erinnerung, die löscht sich nicht einfach."

Erst im Flugzeug, so Voigt, sei das Ausmaß so richtig greifbar geworden: "Währenddessen warst du nur beschäftigt", so der damalige DFB-Pressesprecher. "Erst im Flieger hast du dir zehnmal mehr Gedanken gemacht, was jetzt alles auf dich zukommt und was hätte passieren können."

Obwohl heute, zehn Jahre später, die Dankbarkeit überwiegt, dass man das Attentat unverletzt überlebt hat, bleiben die Erinnerungen. Für Manuel Neuer ist klar: "Diese Erinnerung, die löscht sich nicht einfach."

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