Der SSV Jahn Regensburg stürzt den TSV 1860 München in den Abstiegskampf der 3. Liga. Nach einem 4:0-Heimsieg am 14. Spieltag der 3. Liga stehen die Oberpfälzer nur noch einen Punkt hinter den Löwen. Ein Debakel für die erschreckend schwachen Münchner, die über weite Strecken komplett abwesend wirkten.
"Ich bin fassungslos. Das ist ein Totalabsturz." Löwen-Trainer Markus Kauczinski unmittelbar nach dem Spiel
So lief das Spiel
Kein Abtasten im Jahnstadion von Regensburg: Speziell der SSV legte los, als wollte er den Gästen in den ersten Minuten ganz klar sagen: "Die Punkte bleiben hier!"
Regensburg schon nach fünf Minuten gefährlich
Regensburgs Lucas Hermes stürmte nach tollem Steilpass aufs Löwentor zu, spielte wunderbar 1860-Torwart Thomas Dähne aus und schoss aufs leere Tor, der von hinten heranstürmende Max Reinthaler verhinderte im letzten Moment per Grätsche die frühe Jahn-Führung (5.).
Doch es ging munter weiter. Benedikt Bauer ließ mit einem Schuss vom Sechzehner die Löwen-Latte wackeln (10.), dann war es Eric Hottmann, der mit einem feinen Dribbling zwei 1860-Verteidiger ins Leere schickte und erst im letzten Moment abgeblockt wurde (18.).
Regensburger Stadion ausverkauft
Und die Löwen? Brauchten offenbar diesen dreifachen Wachmacher. Fast im Gegenzug fand eine Marvin-Rittmüller-Hereingabe David Philipp am zweiten Pfosten. Doch auch dessen Schuss aus kurzer Distanz wurde von einem Abwehrbein geblockt (19.). Die 15.210 Zuschauer im ausverkauften Stadion erlebten in der Anfangsphase ein furioses Oberpfalz-Oberbayern-Duell.
Hermes liefert ab - verdiente Jahn-Führung
Ein Jahn-Abseitstor von Hermes (26.), ein Rittmüller-Schlenzer knapp am Tor vorbei (27.) - und dann war der Ball endlich drin. Endlich aus Regensburger Sicht: Wieder kombinierte und dribbelte sich der Jahn problemlos durch den Löwen-Strafraum, wieder kam der Ball zum agilen Hermes - und der schob aus rund elf Metern locker ein (32.).
Hottmann hatte kurz vor der Pause sogar das 2:0 auf dem Kopf, setzte den Ball aber knapp vorbei (42.). Der TSV 1860 München dagegen enttäuschend: Bis auf die Halbchancen von Philipp und Rittmüller kam von den Gästen erschreckend wenig.
Pyro-Zwangspause nach der Halbzeit
Florian Niederlechner und Philipp Maier kamen nach dem Seitenwechsel bei den Löwen (für Kevin Volland und Max Christensen). Doch die mussten sich erst einmal gedulden: Im Jahn-Fanblock wurde Pyro-Technik gezündet, der Schiedsrichter unterbrach das Spiel, das Jahnstadion versank in Rauchschwaden.
Als sich diese wieder verzogen hatten, waren tatsächlich die Löwen etwas häufiger mit dem Ball zu sehen. Rittmüller setzte einen Fernschuss knapp am Tor vorbei (56.), ein Kopfball nach weitem Einwurf landete auf dem Regensburger Tornetz (58.). Immerhin: Nach ganz viel "Fall" in Halbzeit eins deuteten der TSV 1860 zumindest etwas "Rise" an.
Leopold-Wurm sorgt für den Löwen-K.o.
Doch wieder war es nur ein kurzes Aufbäumen. Echte Torgefahr strahlten die Löwen weiter kaum aus. Regensburg verwaltete die Führung clever und tat offensiv nur noch das Nötigste. Nach einer Ecke sorgte der Jahn dann für den Knock-out der Münchner. Leopold Wurm drückte eine Ecke, die vom kurzen Pfosten verlängert wurde, aus kurzer Distanz ein (75.).
Eichinger und Müller sorgen für 1860-Debakel
In der Schlussphase sorgte Noel Eichinger (80.) per Foulelfmeter für das 3:0. Sean Dulic hatte zuvor Regensburgs Hottmann gefoult. Philipp Müller drückte dem Spiel mit dem 4:0 (85.) noch den Stempel "Löwen-Debakel" auf.
1860 nur zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen
Der SSV Jahn Regensburg ist mit 17 Punkten nun punktgleich mit dem FC Ingolstadt und hat nur noch einen Zähler Rückstand auf den TSV 1860 München. Direkt hinter dem bayerischen Trio beginnen die Abstiegsplätze mit Erzgebirge Aue (16 Punkte).
Fehler im ursprünglichen Artikel: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die Pyro-Technik sei im 1860-Fanblock gezündet worden. Dies ist falsch und wurde korrigiert. Wir bitten um Entschuldigung.
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