Die Drittliga-Saison ist noch keine zehn Spieltage alt, doch das Trainerkarussell dreht sich bereits. Der TSV 1860 München startete euphorisch in die Saison: Mit dem vermeintlich besten Kader seit Jahren, inklusive Stars wie Kevin Volland und Florian Niederlechner schien der Aufstieg näher denn je. Doch schon Ende September dann die große Ernüchterung: Das Team punktete nicht mehr, und für Trainer Patrick Glöckner war nach nur neun Monaten im Amt Schluss in Giesing.
Ein Schicksal, das auch vielen anderen Coaches der bayerischen Profi-Teams droht. Schon am kommenden Wochenende könnte der eine oder andere Kopf rollen. Denn außer FC-Bayern-Coach Vincent Kompany scheint aktuell fast kein Coach sicher auf seinem Posten.
Fehlstart für Sandro Wagner beim FC Augsburg
Da wäre beispielsweise Sandro Wagner. Der 37-Jährige sollte Augsburg aus dem Liga-Mittelfeld Richtung europäische Plätze und weg vom Graue-Maus-Image führen. Nach seinen Erfolgen mit der SpVgg Unterhaching und als Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei der Nationalmannschaft setzten die Verantwortlichen in Augsburg große Hoffnung in den neuen Coach. Der Aufschwung blieb bisher allerdings aus. Stattdessen kassierte der FCA vier Liga-Niederlagen in Serie und steht aktuell nur auf Rang 16 der Tabelle.
"Der Druck von außen nimmt natürlich zu. Am Samstag müssen wir liefern. Wir müssen den Trend umkehren", wurde Augsburgs Sportdirektor Benjamin Weber in der Sport Bild zitiert. Gegen Wolfsburg muss also der zweite Saisonsieg her, sonst dürfte auch Wagners Trainerstuhl langsam aber sicher wackeln.
Miroslav Klose braucht in Düsseldorf einen Sieg
Am engsten könnte es für Weltmeister Miroslav Klose werden, der bei Zweitligist 1. FC Nürnberg aktuell einen schwierigen Saisonstart erlebt. Ein Sieg, fünf Niederlagen und ein Remis – so lautet die ernüchternde Bilanz nach sieben Spieltagen. Der Last-Minute-Sieg gegen den VfL Bochum am 6. Spieltag rettete Klose wohl vorerst vor dem Aus bei den Franken. Doch gegen Hertha BSC setzte es mit einem 0:3 gleich die nächste Klatsche. Kloses Team wirkte erneut energielos und offensiv zu schwach: Mit nur vier Treffern stellt der Club die schwächste Offensive der Liga.
Eine weitere Pleite könnte wohl das Ende für Klose besiegeln. "Es ist und bleibt Ergebnissport", sagte er selbst vor der Partie in Düsseldorf am Freitag. Die Ergebnisse habe man "jetzt nicht eingefahren und deswegen ist ja klar, dass der Trainer infrage gestellt wird".
Bayerische Drittligisten in der Krise
Auch in der 3. Liga kriselt es bei den bayerischen Vereinen. Jahn Regensburg liegt aktuell auf Rang 18 der Tabelle, Ingolstadt nur einen Platz davor auf Rang 17, Aufsteiger Schweinfurt bildet schon leicht abgeschlagen das Schlusslicht.
Sabrina Wittmanns Schanzer haben bisher nur einen Sieg auf dem Konto. Doch das Team steht entschlossen hinter der Trainerin und sucht die Schuld für den holprigen Saisonstart in den eigenen Reihen: "Sabrina macht einen super Job. Wir als Mannschaft haben es bisher nicht geschafft, die entsprechenden Punkte zu holen. Aber Sabrina lebt den Willen und die Leidenschaft vor", erklärte Simon Lorenz nach dem 2:2 in Verl am Mittwoch.
Auch Wimmer und Kleinhenz vor dem Aus?
Jahn Regensburg blickt aktuell auf fünf Pleiten aus den vergangenen sechs Ligaspielen zurück – nicht der Anspruch eines Zweitliga-Absteigers. Die Stabilität fehlt beim Team von Michael Wimmer. Der 45-Jährige hatte den Jahn im Juli übernommen. Will er noch weiter mit den Oberpfälzern arbeiten, so braucht er ähnlich wie Wittmann dringend Punkte. Die nächste Chance dafür gibt es am Samstag zu Hause gegen Saarbrücken (ab 14 Uhr live im BR Fernsehen und im Stream).
Den schlechtesten Saisonstart in Liga drei erwischte der Aufsteiger aus Schweinfurt. Die Schnüdel konnten bisher erst einen Sieg einfahren und kassierten acht Niederlagen. Mit drei Punkten und dem mit Abstand schlechtesten Torverhältnis stehen sie auf dem letzten Tabellenplatz. Muss Trainer Victor Kleinhenz damit um seinen Job bangen?
"Was ich machen kann, das ist die Aufgabe im Hier und Jetzt. Ich sage den Jungs immer: Es nützt wenig, über die Vergangenheit zu reden. Es nützt auch wenig, sich Gedanken über die Zukunft zu machen, sondern die Aufgaben, die im Hier und Jetzt sind", erklärte der Trainer selbst. Die nächste Aufgabe im Hier und Jetzt ist am Samstag der SC Verl.
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