ARCHIV - 19.09.2025, Bayern, München: Die olympischen Ringe stehen im Olympiapark. Am 26.10.2025 findet der Bürgerentscheid zur Bewerbung der Stadt München um Olympische und Paralympische Spiele statt. Mit dem Entscheid soll entschieden werden, ob sich München um die Spiele bewerben soll, die entweder 2036, 2040 oder 2044 stattfinden. (zu dpa: «Vier deutsche Olympia-Kandidaten meistern ersten Schritt») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
ARCHIV - 19.09.2025, Bayern, München: Die olympischen Ringe stehen im Olympiapark. Am 26.10.2025 findet der Bürgerentscheid zur Bewerbung der Stadt München um Olympische und Paralympische Spiele statt. Mit dem Entscheid soll entschieden werden, ob sich München um die Spiele bewerben soll, die entweder 2036, 2040 oder 2044 stattfinden. (zu dpa: «Vier deutsche Olympia-Kandidaten meistern ersten Schritt») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Olympia in München: Wäre der IOC-Kontrakt ein Knebelvertrag?

Olympia in München: Wäre der IOC-Kontrakt ein Knebelvertrag?

Olympia-Gegner nennen die Knebelverträge des IOC oft als Argument gegen eine Ausrichtung der Spiele. Doch ist die Kritik an den Kontrakten noch zeitgemäß? Und was ist in dem Host-City-Vertrag überhaupt festgeschrieben?

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Ende Oktober stimmen die Münchner Bürger über die Olympiabewerbung ab. In dem Fall, dass München die Olympischen Spiele bekommen würde, muss die Stadt mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einen Host-City-Vertrag abwickeln. Olympia-Gegner bezeichnen diesen als "Knebelvertrag". Zu Recht?

Kritikpunkt 1: Intransparenz

Ludwig Hartmann von den Grünen behauptet, die "Knebelverträge" würden nicht veröffentlicht werden. "Da werden Verträge im Hinterzimmer abgeschlossen, mit Milliarden Kosten an Auswirkungen, die die Steuerzahler zu tragen haben, aber die Verträge werden nicht offengelegt."

Fakt ist aber: Die Host-City-Verträge sind im Internet in der Olympic World Library des IOC einsehbar. Festgeschrieben sind darin auch die Summen: Paris hat im vergangenen Jahr insgesamt fast zwei Milliarden US-Dollar vom IOC bekommen.

Vor Olympischen Spielen können zwar nicht alle Einnahmen genau beziffert werden, im Host-City-Vertrag für Los Angeles steht aber jetzt schon festgeschrieben, wie viel Geld die Stadt allein durch die Fernseh-Einnahmen bekommt.

Kritikpunkt 2: Steuerfreiheit für das IOC?

Sowohl das IOC als auch die Ausrichterstädte hätten meist gleichgerichtete Interessen, behauptet Mark-Eduard Orth. Der Rechtsanwalt hat schon Verfahren vor dem Kartellamt gegen das IOC geführt. "Man muss das mit Franchise-Verträgen vergleichen - wenn der eine scheitert, scheitert auch der andere."

Ein weiterer Kritikpunkt der Olympia-Gegner ist zudem, dass sich das IOC Steuerfreiheit garantieren lässt. Das ist zwar auch heute noch so, mittlerweile kann man mit dem IOC aber verhandeln - sowohl Ausrichterstätte als auch Athleten. "Wir haben erreicht, dass Athleten während der Olympischen Spiele selber Werbung machen dürfen, mit eigenen Sponsoren - unter gewissen Voraussetzungen", so Rechtsanwalt Orth.