Die Sorgen um Lena Oberdorf waren groß nach dem 5:1-Sieg der FC Bayern Frauen gegen den 1. FC Köln, der aber schnell in den Hintergrund rückte. Am Montag folgte dann die Diagnose, die viele befürchtet hatten: Oberdorf hat sich erneut das Kreuzband gerissen. Sie wird am Dienstag operiert und wird mehrere Monate ausfallen. Für die 23-Jährige ein schwerer Schlag, nachdem sich die Nationalspielerin - ebenfalls nach einem Kreuzbandriss - zurückgekämpft hatte.
Bianca Rech: "Fühlen mit Lena"
"Diese Nachricht trifft uns alle sehr und wir fühlen mit Lena. Nach ihrer ersten Verletzung hat sie mit großem Willen und unermüdlichem Einsatz an ihrem Comeback gearbeitet. Dass sie nun erneut einen solchen Rückschlag erleben muss, ist unglaublich hart. Wir stehen voll und ganz an Lenas Seite, werden sie auf ihrem Weg bestmöglich unterstützen und in allen Belangen für sie da sein", wird Sportdirektorin Bianca Rech in der Vereinsmitteilung zitiert.
Teamkolleginnen fühlen mit Oberdorf: "An deiner Seite"
Oberdorf selbst meldete sich kurz nach Bekanntgabe in einem Post auf Instagram. Zu einem Schwarzbild schrieb sie "Until we meet again". Unter dem Beitrag kommentieren zahlreiche Teamkolleginnen aus Verein und Nationalmannschaft. "An deiner Seite" schreibt Giulia Gwinn, die sich ebenfalls zweimal in Folge einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Laura Freigang schickt drei Herzen.
Alara Sehitler sagte, es sei "erschreckend" gewesen, die Nachricht über die Schwere der Verletzung zu erhalten. "Ich stand mit auf dem Platz. Als sie auf dem Boden lag und ich sie schreien gehört habe, war bei mir im Kopf schon: 'Scheiße, bitte nicht schon wieder'. Ich glaube, uns ging es allen so", berichtete sie: "Ich wünsche ihr alles Gute, wir wissen, dass sie es schaffen wird."
Auch ARD-Expertin Almuth Schult äußerte Genesungswünsche: "Es tut mir unheimlich leid für Obi und ich wünsche ihr ganz viel Kraft in den nächsten Wochen! Das ist extrem bitter und eine Situation, die sich niemand wünscht. Jeder möchte eine solch gute Fußballerin gesund und fit auf dem Platz sehen."
Zweiter Kreuzbandriss in Folge bei Oberdorf
Oberdorf war mit der Kölnerin Adriana Achcinska im Mittelfeld unglücklich zusammengeprallt und musste danach in Tränen mit dick bandagiertem Knie und von zwei Teamärzten gestützt vom Feld gebracht werden. Für Oberdorf ist es der zweite Kreuzbandriss in Folge. Wieder ist das rechte Knie betroffen. In diesem hatte sie sich schon im Juli 2024 bei der Nationalmannschaft die Verletzung zugezogen. Knapp ein Jahr lang war Oberdorf ausgefallen.
Nach der "Hölle" folgt der nächste Schock
Die ehemalige Wolfsburgerin verpasste deshalb auch die EM in der Schweiz in diesem Sommer. Stattdessen arbeitete sie in München an ihrem Comeback und Debüt für die FC Bayern Frauen. Für sie als ungeduldige Sportlerin sei die Reha "die Hölle" gewesen, bilanzierte die Mittelfeldspielerin in einem vereinsinternen Interview vor dem Saisonstart. Nun steht ihr ein erneuter Leidensweg wohl bevor - nach nur acht Pflichtspielen.
DFB-Comeback geplatzt
Damit platzt nun auch ihr Comeback in der Nationalmannschaft. Die Mittelfeldspielerin sollte bei den Nations-League-Spielen der deutschen Auswahl gegen Frankreich am Freitag in Düsseldorf oder am Dienstag darauf in Caen eigentlich ihr Comeback geben. Erstmals wurde die Weltklasse-Mittelfeldspielerin vergangene Woche wieder in den Kader von Bundestrainer Christian Wück berufen.
Drei Kreuzbandrisse für die FC Bayern Frauen
Mit Oberdorfs Ausfall wird die Verletztenliste immer länger. Torhüterin Ena Mahmutovic hat sich jüngst am Knöchel verletzt, Innenverteidigerin Vanessa Gilles fehlt mit einer Muskelverletzung, Arianna Caruso mit einer Schulterblessur. Insgesamt verzeichnen die FC Bayern Frauen nun drei Kreuzbandrisse. Erst vor wenigen Wochen hatte sich Co-Kapitänin Sarah Zadrazil die Verletzung zugezogen. Auch Frankfurt-Neuzugang Barbara Dunst laboriert an einem Kreuzbandriss.
Im Video: Lena Oberdorf spricht bei Blickpunkt Sport über ihren ersten Kreuzbandriss
Lena Oberdorf vom FC Bayern München