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Tour-Debütant Lipowitz: Kann er die Kapitänsrolle übernehmen?

Tour-Debütant Lipowitz: Kann er die Kapitänsrolle übernehmen?

Nach seinem überragenden dritten Platz auf der ersten Bergetappe in den Pyrenäen scheint Florian Lipowitz kurz davor zu sein, im oberbayerischen Team Red Bull-Bora-hansgrohe die Kapitänsrolle zu übernehmen. Die hatte bislang Primoz Roglic inne.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Für Florian Lipowitz könnte es bei seiner ersten Frankreich-Rundfahrt derzeit nicht besser laufen. Das von seinem Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe ausgegebene Ziel, mit einem Fahrer in Paris auf dem Podium zu stehen, nimmt nach der überzeugenden Kletterpartie hinauf nach Hautacam realistische Formen an.

Löst Florian Lipowitz den erfahrenen Primoz Roglic als Kapitän ab?

Aber nicht wie erwartet der routinierte Kapitän Primoz Roglic nährt die Hoffnungen auf einen Podestplatz bei dem Team aus dem oberbayerischen Raubling, sondern der 24-Jährige aus Laichingen in der Schwäbischen Alb. Anzeichen dafür gab es schon auf den bisherigen Flachetappen. Auf dem letzten Anstieg der ersten Hochgebirgsetappe dieser Tour zeigte Lipowitz dann eindrucksvoll, dass er besser in Form zu sein scheint als Roglic.

Dank seines dritten Platzes hinter dem Tour-Führenden Tadej Pogacar und dessen Rivalen um den Toursieg, Jonas Vingegaard, kletterte Lipowitz in der Gesamtwertung vom achten auf den vierten Platz. Rang drei ist schon jetzt in Sichtweite - nur 49 Sekunden liegt er hinter dem belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel.

Lob von Tadej Pogacar vor dem Bergzeitfahren

Und das als Tour-Debütant. Das größte Kompliment für seine Leistung erhielt der Schwabe anschließend vom Tour-Dominator höchstpersönlich: "Ich denke, wir werden noch viel von ihm in den nächsten Tagen und Jahren sehen", prophezeite Pogacar.

Den nächsten großen Schritt ins Rampenlicht kann Lipowitz bereits heute auf der 13. Etappe machen. Das kurze, aber extrem harte Bergzeitfahren über 10,9 Kilometer von Loudenvielle hinauf zum kleinen Flugplatz nahe Peyragudes ist ganz nach seinem Geschmack: "Kurz und superhart. Dann hoffen wir, dass es so weitergeht." Schon beim ersten Zeitfahren der Tour hatte Lipowitz einen starken sechsten Rang belegt.

Teamchef Ralph Denk: "Gesund bleiben, dann ist alles möglich!"

Sollte Lipowitz erneut besser abschneiden als Roglic, dürfte sich die Hierarchie innerhalb des Teams endgültig verschieben. Für Teamchef Ralph Denk ist bereits eine klare Tendenz erkennbar: "Er ist wahrscheinlich der Bessere", sagte er am Donnerstag. Über das Podium wird seiner Meinung nach zwar erst auf der Etappe am Samstag oder danach in den Alpen entschieden, aber erst einmal schaue es ganz gut aus. Bis dahin heißt die Devise: "Gesund bleiben, dann ist es möglich".

"Jeder darf alles träumen. Aber wir konzentrieren uns weiter auf die Arbeit – Etappe für Etappe!" Rolf Aldag, Sportlicher Leiter im Team Red Bill-Bora-hansgrohe

Bier gibt's frühestens in Paris

Auch Rolf Aldag klopfte seinem Musterschüler Florian Lipowitz nach dessen Traumritt auf die Schulter, doch dann spielte er gleich die strenge Aufsichtsperson. Eine kleine Feier erlaubte der Sportliche Leiter des Teams aber nicht, nicht mal ein Bier: "Es gibt kein Bier vor Paris. Wir haben ja nichts gewonnen. Bei uns gibt's nur was, wenn wir gewinnen", so Aldag.

Ein dritter Platz bei der Tour, das wäre so ein "Gewinn". Und wenn Lipowitz so weiterfährt und nicht einbricht, könnte das was werden. "Wo das noch hingeht - da bin ich selbst gespannt", sagt Ralph Denk. Und Rolf Aldag könnte schon bald das Bier in Paris kaltstellen lassen.

Im Video: Florian Lipowitz ist auf der 12. Etappe der Tour de France Dritter geworden

dpatopbilder - 17.07.2025, Frankreich, Hautacam: Radsport: UCI WorldTour - Tour de France, Auch - Hautacam (180,60 km), 12. Etappe. Florian Lipowitz aus Deutschland überquert die Ziellinie.
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Tour de France - 12. Etappe